Kongo (Demokratische Republik)

Sprache

Überblick

Amtssprache ist Französisch, weiterhin vier Nationalsprachen: Chiluba, Kikongo, Lingala (Handelssprache) und Kingwana (ein Kisuaheli-Dialekt). Außerdem werden u. a. Luvena, Chokwe, Gbaya und Kituba gesprochen (insgesamt über 400 Sprachen).

Übersicht

Die Demokratische Republik Kongo verfügt über zahlreiche schöne Landschaften, Seen, Wälder, Wasserfälle und eine bemerkenswerte Tierwelt. Es ist jedoch ein riesiges Land ohne nennenswerte Infrastruktur und Transportmöglichkeiten und mit einer konfliktreichen, komplizierten Vergangenheit.
Der Bürgerkrieg von 1998-2003 kostete etwa drei Millionen Menschen das Leben, und nicht nur durch die Kampfhandlungen selbst, sondern auch durch Hungersnöte und Krankheiten.

Vor Reisen in die demokratische Republik Kongo sollte man sich über die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise informieren.

Allgemeines

Zeitzone

Offizieller Name des Staates

Demokratische Republik Kongo

Hauptstadt

Kinshasa.

Geographie

Die Demokratische Republik Kongo, der drittgrößte afrikanische Staat, grenzt im Norden an die Zentralafrikanische Republik und den Sudan, im Osten an Uganda, Ruanda, Burundi und Tansania, im Süden an Sambia und Angola und im Westen an die Republik Kongo und die angolanische Enklave Cabinda. Der nur 27 km lange Küstenstreifen an der Mündung des Kongo in den Atlantik bietet den einzigen Meereszugang. Der Kongo ist der zweitgrößte Fluss Afrikas. Das Land bietet verschiedene Landschaftsformen, Bergketten im Norden und Westen, das Kongo-Becken im Landesinneren, das Hochland von Shaba im Süden sowie die Vulkane und Seen der Kivu-Region. An der Westgrenze zur Republik Kongo liegen tropische Regenwälder.

Regierung

Staatsform: Republik. Semipräsidentielles Regierungssystem seit 2006 laut Verfassung. Die Demokratische Republik Kongo hat ein autoritäres Regime. Präsidialrepublik von 1978 bis 2006. Neue Verfassung von 2006. Senat und Nationalversammlung mit insgesamt 608 Mitgliedern, Wahl alle 5 Jahre. Nach seiner Machtübernahme 1997 ordnete der ehemalige Präsident Laurent-Désiré Kabila die Rückbenennung Zaïres in Demokratische Republik Kongo an. Unabhängig seit 1960 (ehemalige belgische Kolonie).

Staatsoberhaupt

Félix Tshisekedi, seit Januar 2019. 

Regierungschef

Sama Lukonde Kyenge, seit Februar 2021.

Elektrizität

220 V, 50 Hz in den größeren Städten vorhanden. Im Landesinneren werden häufig Stromaggregate eingesetzt.

Anreise

Vor Ort unterwegs

Pass- und Visabestimmungen

nationalitiesoridentitycardsorpassportinfo

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen, sie ist vielfach technisch und apparativ problematisch, die hygienischen Standards sind grundsätzlich unzureichend, im Landesinneren katastrophal. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte. Einigermaßen europäischem Standard entspricht das Centre Médical de Kinshasa (CMK), Avenue de Wagenia 168, B.P. 95 86 Kinshasa, Tel: (00243) (089) 50 300. Alle Behandlungen, auch Notfälle, sind grundsätzlich im Voraus bar zu bezahlen.

Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden. In der Hauptstadt Kinshasa sind die meisten Medikamente erhältlich, aber sehr teuer - vorübergehende Engpässe können nie ausgeschlossen werden.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung mit Rückholmöglichkeit ist daher dringend zu empfehlen.

Impfungen

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die über ein Jahr alt sind. Ausgenommen sind Transitpassagiere, die in der Demokratischen Republik Kongo den Flughafen nicht verlassen. Die Demokratische Republik Kongo liegt in der Gelbfieber-Endemiezone, eine Schutzimpfung wird dringend empfohlen.

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung. Ein gültiger Nachweis einer Choleraimpfung kann bei Einreise jedoch verlangt werden. Das Risiko einer Infektion, das vor allem die einheimische Bevölkerung betrifft, ist hoch. Zurzeit ist die Demokratische Republik Kongo von einer Cholera-Epidemie betroffen. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen.

[3] Malariaschutz ganzjährig landesweit erforderlich. Die vorherrschende gefährliche Form Malaria tropica verläuft bei nicht-immunisierten Europäern unbehandelt meist tödlich.

[4]
Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten die durch verunreinigte Speisen oder Getränke übertragen werden (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen). Wasser ist nicht keimfrei und sollte vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milch ist nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch am besten vermeiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.

Andere Risiken

Bilharziose-Erreger kommen landesweit in Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Dengue-Fieber tritt landesweit auf. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.

Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

HIV/Aids ist im Lande ein großes Problem und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: besonders Sexualkontakte, aber auch unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein lebensgefährliches Risiko bergen.

Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis kommen vor. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen und große Menschenansammlungen meiden.

Häufig treten Pest-Fälle vor allem in der Ituri-Region im Nordosten der Provinz Orientale auf. Mit 1000 Pestfällen jährlich ist der Bezirk Ituri das am stärksten von der Seuche betroffene Gebiet weltweit. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufigeres Wäschewechseln sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Bei beruflicher Tätigkeit in Pestgebieten empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.

Die Schlafkrankeit kommt landesweit, vor allem aber in den Provinzen Equateur und Bandundu, vor. Es empfehlen sich sorgfältige Mücken-Schutzmaßnahmen.

Auch das hämorrhagische Ebola-Fieber tritt in touristisch nicht erschlossenen Gebieten auf.

Tollwut kommt vor. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Zeckenbissfieber kommt landesweit vor. Bei Zeckenbefall im Zweifelsfall den Arzt aufsuchen.

Gesundheitszeugnis

Für eine Arbeitserlaubnis (Arbeitsvisum) ist die Vorlage eines Certificat Médical in französischer Sprache erforderlich. Ein HIV-Test ist derzeit nicht erforderlich.

Geld

Währung

1 Franc Congolais = 100 Centimes. Währungskürzel: FC, CDF (ISO-Code). Aufgrund der innenpolitischen Situation ändern sich die zugelassenen Banknoten ständig. Zurzeit sind Banknoten in den Nennwerten von 500, 200, 100, 50 und 20 FC im Umlauf. Münzen existieren nur als Sammlerstücke. Üblich ist die Bezahlung in US$.

Geldautomaten

Bankkarten

 

Mit der Kreditkarte (Visa) und Pinnummer kann an wenigen Geldautomaten in größeren Städten Geld abgehoben werden. Die Girocard (ehemals ec-Karte) mit dem Cirrus-, Plus- oder Maestro-Symbol wird weltweit akzeptiert. Zur Sicherheit sollten Reisende stets über eine alternative Geldversorgung wie zum Beispiel Bargeld (US-Dollar) verfügen. Weitere Informationen von Banken und Geldinstituten.

Hinweis: Aus der Girocard wird eine Debitcard: Im Laufe des Jahres 2023 stellen Banken keine neuen Girokarten mehr mit dem Maestro-Symbol aus. Dann noch bestehende Karten mit dem Maestro-Symbol können jedoch im In- und Ausland bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit genutzt werden. Spätestens 2027 wird es das Maestro-Symbol nicht mehr geben. Maestro-Nachfolger ist zum Beispiel Visa. Die neuen Debitkarten, die weltweit einsetzbar sind, sind dennoch keine Kreditkarten. So werden die Beträge beim Bezahlen mit der Debitkarte sofort vom Konto abgebucht.

Achtung: Reisende, die mit ihrer Bankkundenkarte im Ausland bezahlen und Geld abheben wollen, sollten sich vor Reiseantritt bei ihrem Kreditinstitut über die Nutzungsmöglichkeit ihrer Karte informieren. 

 

 

Reiseschecks

Reiseschecks werden in der Demokratischen Republik Kongo nicht akzeptiert.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 07.30-11.00 Uhr und teils auch 14.30-16.00 Uhr.

Devisenbestimmungen

Ein- und Ausfuhr der Landeswährung verboten. Unbeschränkte Einfuhr von Fremdwährungen, Deklarationspflicht ab dem Gegenwert von 10.000 US$ von allen Geldmitteln (Bargeld, Schecks, Goldmünzen etc.). Ausfuhr von Fremdwährungen nur bis zum Gegenwert von 10.000 US$.

Geldwechsel

Der US-Dollar ist die einzige Währung im Land, die einen echten Wert darstellt und wird als übliches Zahlungsmittel genutzt. US$ und Euro können problemlos in Banken und Wechselstuben getauscht werden. Quittungen sind aufzubewahren. Teilweise kann auch mit Euro bezahlt werden.

Währungen

Wechselkurse

CDF

Kreditkarten

Mastercard und Visa werden nur in den beiden großen Hotels in Kinshasa (Memling und Grand Hotel), bei den Fluglinien SN-Brussels und Air France, sowie in großen Supermärkten akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte. 

Öffentliche Feiertage

Liste der gesetzlichen Feiertage

Zollfrei Einkaufen

Kontaktadressen

contacts

Kommunikation

Telefon

Selbstwählferndienst. Das interne Telefonnetz beschränkt sich auf die größeren Städte und ist oft unzuverlässig.

Mobiltelefon

GSM 900/1800. Mobilfunknetz im Großraum Kinshasa. Hauptanbieter: Congo GSM (Internet: www.africanwireless.com), Celtel Congo (Internet: www.cd.celtel.com/fr/index.html oder www.msi-cellular.com), CELLCO, SAIT Telecom, Supercell Sprl, Vodacom Congo und Intercel Congo. Es gibt Roaming-Abkommen mit zahlreichen internationalen Anbietern, u.a. mit deutschen Anbietern. Mobiltelefone können bei örtlichen Telefongesellschaften gemietet werden. Wer Mobiltelefone in der Öffentlichkeit benutzt, läuft Gefahr, Opfer von Raubüberfällen zu werden.

Internet

Es gibt Internetcafés in Kinshasa. Internet/E-Mail-Zugang wird oft durch Stromausfälle behindert.

Radio

Da sich der Einsatz der Kurzwellenfrequenzen im Verlauf eines Jahres mehrfach ändert, empfiehlt es sich, die aktuellen Frequenzen direkt beim Kundenservice der Deutschen Welle (Tel: (+49) (0228) 429 32 08. Internet: www.dw-world.de) anzufordern.

Post

Luftpost nach Europa benötigt 4-18 Tage, oft länger. Öffnungszeiten der Postämter: Mo-Sa 08.00-18.00 Uhr.

Sehenswürdigkeiten

sight

Kultur

Religion

50 % Katholiken, 20 % Protestanten und 10 % andere christliche Glaubensrichtungen (hauptsächlich Kimbangisten). 10 % Anhänger von Naturreligionen und 10 % Muslime.

Soziale Verhaltensregeln


Zwanglose Kleidung wird überall akzeptiert, Badekleidung gehört an den Strand oder Swimmingpool. Fotografieren: Zum Fotografieren braucht man eine Genehmigung, und selbst dann sind Schwierigkeiten nicht auszuschließen. Öffentliche Gebäude und Anlagen sollten nicht fotografiert werden. Trinkgeld: 10% Bedienungsgeld wird auf alle Hotel- und Restaurantrechnungen aufgeschlagen, Extratrinkgeld ist unnötig.

Einkaufen

Überblick

Schöne Souvenirs sind handgearbeitete Armbänder, Ebenholzschnitzereien und einheimische Gemälde. Auf den Märkten und in den Einkaufszentren erhält man alles von frischem Ingwer über Korbwaren bis zu schönen afrikanischen Holzschnitzarbeiten. Öffnungszeiten der Geschäfte: i. A. Mo-Sa 08.00-18.00 Uhr.

Nachtleben

Einleitung

Kinshasa bietet das interessanteste Nachtleben, das sich überwiegend im Stadtteil Cité abspielt. Es gibt viele Diskotheken und Live-Musikclubs unter freiem Himmel.

Kulinarisches

Übersicht

In Kinshasa und Lubumbashi gibt es einige gute Restaurants, Preise sind jedoch hoch. Das Angebot in Hotels und Restaurants ist auf europäische Gäste zugeschnitten, auf der Speisekarte stehen internationale und einheimische Gerichte. Eine Spezialität ist Moambe-Huhn, das in frischem Palmöl mit Reis und Spinat zubereitet wird. Auch die französischen, belgischen und kongolesischen Restaurants in Kinshasa sind in erster Linie auf Geschäftsleute ausgerichtet. In kleineren Restaurants und Imbissen wird auch chinesische, tunesische und griechische Küche angeboten.

Klima

Landesdaten

Vorwahl

+243

Fläche(qkm)

2345410

Bevölkerung

89.561.403

Bevölkerungsdichte(pro qkm)

34

Bevölkerung im Jahr

2020

Mitglied der EU

No
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