Äthiopien
Sprache
Überblick
Amtssprache ist Amharisch. Die zweite Verkehrssprache ist Englisch, das in Schulen unterrichtet wird. Semitische Sprachen (ca. 50 %) und kuschitische Sprachen (ca. 45 %) werden gesprochen, daneben auch Italienisch. Französisch und Arabisch dienen als Bildungs- und Handelssprachen.
Übersicht
In Äthiopien befinden sich einige der am höchsten gelegenen und verblüffensten Landschaften des afrikanischen Kontinents, wie die zackig geformten Simien-Berge, und auch einige der am tiefsten gelegenen Orte, wie die Danakil-Depression mit ihren Schwefelfumarolen und Mondlandschaften. Auch in kultureller Hinsicht ist Äthiopien eins der großartigsten Ziele mit nicht weniger als acht UNESCO Weltkulturerbestätten. Darunter sind die geheimnisvollen, in Gestein gehauenen Kirchen von Lalibela.
Äthiopien ist das einzige Land Afrikas, das nie vollständig kolonialisiert war (eine Ausnahme bildet die fünfjährige Besetzung durch Mussolinis Italien), weshalb es sich seine einzigartige Kultur bewahren konnte. Das Land hat seine eigenen Schriftzeichen und Sprache (Amharisch) und hat einen starken Sinn für seine nationale Identität. Der totalitäre Missbrauch des Landes unter dem sozialistischen Militärregime der Derg (1974-1991), Dürre, Hungersnot und andauernde Grenzstreitigkeiten mit Eritrea haben ihren Tribut gefordert. Dennoch bleibt Äthiopien ein uraltes und faszinierendes Reiseziel.
Allgemeines
Zeitzone
Offizieller Name des Staates
Demokratische Bundesrepublik Äthiopien.
Hauptstadt
Addis Abeba.
Geographie
Äthiopien am Horn von Afrika grenzt im Osten an Dschibuti und Somalia, im Süden an Kenia, im Westen an den Sudan und an den Südsudan sowie im Norden an Eritrea. Die Landesfläche wird überwiegend von einem riesigen Hochland aus Vulkangestein eingenommen, in dem gemäßigtes Klima herrscht. Das Plateau ist von heißer, unwirtlicher Wüste umgeben. Im Norden ist das Land zerklüftet, im Süden flacher und eher für die Landwirtschaft geeignet. Die höchste Erhebung Äthiopiens ist mit 4620 m der Ras Daschan.
Regierung
Bundesrepublik seit 1994. Neue Verfassung von 1994. Parlament (Shengo) mit zwei Kammern: House of Peoples´Representatives mit 547 Mitgliedern und der Ethnienvertretung House of Federation mit 135 Mitgliedern aus 76 Ethnien, Legislaturperiode: 5 Jahre.
Staatsoberhaupt
Sahle-Work Zewde, seit Oktober 2018.
Regierungschef
Abiy Ahmed, seit April 2018.
Elektrizität
220 V, 50 Hz. Adapter notwendig.
Anreise
Vor Ort unterwegs
Reisewarnung
Überblick
Stand - Fri, 22 Sep 2023 15:15:00 +0200(Unverändert gültig seit: Fri, 22 Sep 2023 15:43:24 +0200)
Letzte Änderungen:
Aktuelles
Sicherheit
Reiseinfos
Gesundheit – Dengue-Fieber; Malaria
Redaktionelle Änderungen
Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
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- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
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Aktuelles
Deutsche Staatsangehörige sind aufgefordert, die Region Amhara zu verlassen.
Vor Reisen in die folgenden Regionen und Gebiete wird gewarnt:
- die Regionen Afar, Amhara, Benishangul-Gumuz, Gambela, Oromia, Somali und Tigray;
- das Grenzgebiet zu Südsudan (ca. 10 km) der South-West Ethiopian Peoples' Region;
- das Grenzgebiet zu Südsudan und Kenia (ca. 10 km) der Southern Ethiopia Region, siehe Sicherheit – Innenpolitische Lage.
Von nicht notwendigen Reisen in alle übrigen Gebiete Äthiopiens mit Ausnahme der Hauptstadt Addis Abeba wird abgeraten.
Dies gilt auch für die Stadt Dire Dawa, die Regionen Central Ethiopia, Harari und Sidama sowie die Gebiete der South-West Ethiopian Peoples' Region und der Southern Ethiopia Region, die nicht von der Teilreisewarnung betroffen sind.
Die Deutsche Botschaft Addis Abeba hat außerhalb der Hauptstadt Addis Abeba nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten der konsularischen Hilfeleistung.
Kampfhandlungen in der Region Amhara
Die äthiopische Bundesregierung hat am 4. August 2023 den Ausnahmezustand für die Region Amhara ausgerufen. Nach Kampfhandlungen u. a. am Flughafen der Stadt Lalibela in der Region Amhara seit dem 1. August 2023 ist die Lage in weiten Teilen der Region weiterhin volatil. Es gab Berichte über Kampfhandlungen an mehreren Orten, u. a. in Gondar, Bahir Dar sowie in Städten und Dörfern entlang der großen Verbindungsstraßen. Der vorübergehend eingestellte Flugverkehr an den Flughäfen der Region – Bahir Dar (BJR), Gondar (GDQ), Kombolcha (DSE) und Lalibela (LLI) – wurde wiederaufgenommen. Es kann jedoch jederzeit wieder zu Flughafenschließungen kommen. Nach Medienberichten ereignete sich im August 2023 ein Drohnenangriff in der Stadt Finote Selam, West Gojjam Zone, bei dem Zivilisten ums Leben gekommen sind.
Deutsche Staatsangehörige sind aufgefordert, die Region Amhara zu verlassen.
- Beachten Sie die geltende Teilreisewarnung.
- Wägen Sie das Risiko einer Bewegung von Ihrem aktuellen Standort zum Flughafen sorgfältig ab.
- Nutzen Sie bestehende Ausreisemöglichkeiten aus der Region Amhara. Achten Sie dabei in jedem Fall auf Ihre eigene Sicherheit und die anderer Mitreisender.
- Informieren Sie sich auf der Website von Ethiopian Airlines darüber, welche Flughäfen in der Region derzeit angeflogen werden.
- Falls Sie das Risiko einer Ausreise aus der Region Amhara derzeit als zu hoch bewerten, begeben Sie sich an einen geschützten Ort und bleiben Sie dort, bis Sie ihn sicher verlassen können.
- Registrieren Sie sich in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts bzw. prüfen Sie, ob Ihre dort hinterlegten Daten aktuell sind. Ergänzen Sie diese bei Bedarf.
- Informieren Sie sich bei Ihrem Reiseveranstalter oder Ihrer Fluggesellschaft zu den aktuell bestehenden Reiseoptionen.
- Laden Sie Mobiltelefone sowie andere Kommunikationsmittel und verfügbare externe Batterien immer voll auf, wenn Sie Zugang zu Strom haben.
Sicherheitslage
Die Sicherheitslage in der Region Amhara ist kritisch (siehe Aktuelles –Kampfhandlungen in der Region Amhara). Es gibt seit Anfang August 2023 Kampfhandlungen zwischen den Sicherheitskräften der Bundesregierung und lokalen Milizen in der Region Amhara und Oromia, gelegentlich unter Einsatz schwerer Waffen. Es kann jederzeit zur Verhängung von Ausgangs- und Straßensperren und Einschränkung der Internetnutzung kommen. Auch Strom- und Internetabschaltungen kamen vor.
In zahlreichen Gebieten im Land kommt es regelmäßig zu gewaltsamen Protesten und bewaffneten Auseinandersetzungen.
- Beachten Sie die geltende Teilreisewarnung.
- Registrieren Sie sich in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts bzw. prüfen Sie, ob Ihre dort hinterlegten Daten aktuell sind. Ergänzen Sie diese bei Bedarf.
- Vermeiden Sie Aufenthalte in von Kampfhandlungen betroffenen Gebieten. Falls Sie sich gerade in einem solchen Bereich aufhalten, seien Sie vorsichtig, begeben Sie sich an einen geschützten Ort und bleiben Sie dort, bis Sie ihn sicher verlassen können.
- Befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Sicherheitskräfte.
- Vermeiden Sie Überlandfahrten, besonders nach Einbruch der Dunkelheit; nutzen Sie für unbedingt notwendigeReisen soweit wie möglich Inlandsflüge.
- Rechnen Sie vermehrt mit Kontrollen („Checkpoints") durch Armee, Milizen Sicherheitskräfte und Lokalbevölkerung im Land und in Städten, auch in der Hauptstadt Addis Abeba.
- Halten Sie stets ein gültiges Ausweispapier bereit.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig. Dies gilt auch für religiöse Massenveranstaltungen, bei denen es in jüngerer Vergangenheit auch zu Gewalttätigkeiten kam.
E-Visa/Aussetzung „Visa on arrival"
Personen, die nach Äthiopien einreisen wollen, müssen über ein gültiges Visum oder einen Aufenthaltstitel für Äthiopien verfügen. Das gilt auch für Inhaber von Dienst- oder Diplomatenpässen.
Die Erteilung von E-Visa ist möglich; das Verfahren ist jedoch fehleranfällig. Inhaber von E-Visa sollten unbedingt den Ausdruck des Visums sowie den Zahlungsnachweis der Gebühr mit sich führen, da sonst am Flughafen die Gebühr u. U. noch einmal gezahlt werden muss.
Die Möglichkeit für „Visa on arrival" ist derzeit ausgesetzt.
- Rechnen Sie bei Ankunft mit intensiven Befragungen durch die Einreisebehörden sowie Gepäckuntersuchungen und mit abweichender Handhabung der Einfuhrbestimmungen, auch für Devisen (siehe Einfuhrbestimmungen) durch die Zollbehörden.
Sicherheit - Teilreisewarnung
Deutsche Staatsangehörige sind aufgefordert, die Region Amhara zu verlassen.
Vor Reisen in die folgenden Regionen und Gebiete wird gewarnt:
- die Regionen Afar, Amhara, Benishangul-Gumuz, Gambela, Oromia, Somali und Tigray;
- das Grenzgebiet zu Südsudan (ca. 10 km) der South-West Ethiopian Peoples' Region;
- das Grenzgebiet zu Südsudan und Kenia (ca. 10 km) der Southern Ethiopia Region, siehe Sicherheit – Innenpolitische Lage.
Von nicht notwendigen Reisen in alle übrigen Gebiete Äthiopiens mit Ausnahme der Hauptstadt Addis Abeba wird abgeraten.
Dies gilt auch für die Stadt Dire Dawa, die Regionen, Central Ethiopia, Harari und Sidama sowie die Gebiete der South-West Ethiopian Peoples' Region und der Southern Ethiopia Region, die nicht von der Teilreisewarnung betroffen sind.
Die Deutsche Botschaft Addis Abeba hat außerhalb der Hauptstadt Addis Abeba nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten der konsularischen Hilfeleistung.
Terrorismus
Die äthiopische Regierung warnt vor Aktivitäten der somalischen Terrororganisation Al-Shabaab auch in Äthiopien. In den vergangenen Jahren konnten Anschlagsversuche von Al-Shabaab in Addis Abeba vereitelt werden.
- Seien Sie insbesondere an belebten Orten, in der Nähe westlicher Einrichtungen und touristischer Reiseziele, als auch größerer Hotels und bei unvorhergesehenen, plötzlich auftretenden Anlässen und bei Großveranstaltungen besonders aufmerksam.
- Achten Sie auf verdächtige Personen und herrenlose Gepäckstücke wie Taschen, Pakete oder Textilbündel und melden diese ggf. der Polizei.
- Verhalten Sie sich möglichst unauffällig und meiden Sie Menschenansammlungen.
- Beachten Sie den weltweiten Sicherheitshinweis.
Innenpolitische Lage
Die Sicherheitslage außerhalb der Hauptstadt bleibt volatil. Es kommt überall im Land regelmäßig zu Demonstrationen und Unruhen, oft mit Todesopfern, sowie zu Aktionen der äthiopischen Streitkräfte gegen bewaffnete Gruppen und zu Geiselnahmen bzw. Entführungen. In den Grenzgebieten zu den Nachbarländern ereignen sich immer wieder gewaltsame Zwischenfälle.
Trotz der Beilegung des Tigray-Konflikts Ende 2022 bleibt die Lage in der Region Tigray und in deren Grenzgebiet zu den Regionen Amhara und Afar angespannt. In der Region Amhara kam es Anfang August erneut zu Kampfhandlungen zwischen amharischen Fano-Milizen und äthiopischer Armee (ENDF) in allen größeren Städten, Flughäfen waren vorübergehend geschlossen sowie das Internet abgeschaltet. Es muss jederzeit mit einem erneuten Gewaltausbruch gerechnet werden. Die Regierung hat den Ausnahmezustand in Amhara verhängt. (siehe Aktuelles).
- Vermeiden Sie Überlandfahrten, besonders nach Einbruch der Dunkelheit.
- Rechnen Sie vermehrt mit Kontrollen („Checkpoints") durch Streitkräfte, Milizen, Sicherheitskräfte und Lokalbevölkerung und einer erhöhten Aktivität der Sicherheitskräfte im Land und in Städten, auch in der Hauptstadt Addis Abeba.
- Informieren Sie sich regelmäßig zur Sicherheitslage über die lokalen Medien.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
- Folgen Sie den Anweisungen der Behörden und Sicherheitskräfte.
Regionen Afar, Amhara und Tigray
Deutsche Staatsangehörige sind aufgefordert, die Region Amhara zu verlassen. Vor Reisen in die Regionen Afar, Amhara und Tigray wird gewarnt.
In dem 2020 begonnenen bewaffneten Konflikt zwischen der äthiopischen Regierung und der TPLF haben sich Ende 2022 beide Seiten auf eine dauerhafte Waffenruhe zur Beilegung des Tigray-Konflikts geeinigt, die Lage bleibt gleichwohl äußerst volatil; es besteht das Risiko eines erneuten Ausbrechens von Kampfhandlungen. In Amhara muss jederzeit mit gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen lokalen Milizen und Sicherheitskräften gerechnet werden, einschließlich einer Ausweitung des Konflikt auf benachbarte Regionen (siehe Aktuelles).
Im Grenzgebiet zwischen den Regionen Amhara und Tigray mit Sudan kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen äthiopischen Sicherheitskräften und Milizen mit sudanesischen Sicherheitskräften.
Anhaltendeethnische Konflikte führen immer wieder zu Auseinandersetzungen.
Auf der Straße von Eli Dar in Richtung Assab muss mit Landminen gerechnet werden. Im Südosten der Grenzregion zu Eritrea ist das Gebiet an der Straße Bure-Assab betroffen. Bei unbedingt erforderlichen Fahrten sollten die örtlichen Behörden informiert und um entsprechende Schutzmaßnahmen gebeten werden.
Somali Region
Vor Reisen in die Somali Region wird gewarnt.
Der bewaffnete Konflikt zwischen äthiopischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen, der Zustrom somalischer Flüchtlinge sowie Infiltrationsversuche und Angriffe islamischer Fundamentalisten wie Al-Shabaab stellen erhebliche Risikofaktoren dar. Insbesondere besteht die Gefahr von Entführungen, vor allem im Grenzgebiet zu Somalia und Kenia. In der gesamten Somali-Region besteht abseits der Hauptverkehrsstraßen eine erhebliche Minengefahr. Größere Truppenbewegungen erfolgen auch grenzüberschreitend.
Region Benishangul-Gumuz
Vor Reisen in die Region Benishangul-Gumuz wird gewarnt.
In der Region finden seit Jahren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen lokalen Milizen und den äthiopischen Streitkräften statt.
Oromia-Region
Vor Reisen in die Region Oromia wird gewarnt.
In der Region Oromia kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Oromo Liberation Army (OLA) und den äthiopischen Streitkräften. Immer wieder gibt es Straßensperrungen, Überfälle auf Fahrzeuge, auch auf Hauptverkehrsstraßen sowie Entführungen. -
Es besteht das Risiko einer Ausweitung des Konflikts in der Region Amhara auf die Region Oromia; es ist in den vergangenen Wochen bereits zu Kämpfen unter Beteiligung von Fano-Milizen in an Amhara angrenzenden Teilen von Oromia gekommen.In der erweiterten Grenzregion zu Kenia (Borena-Zone) besteht Minengefahr abseits der Hauptverkehrsstraßen.
Region Gambela
Vor Reisen in die Region Gambela wird gewarnt.
In dieser Region bleibt die Lage trotz Präsenz von Streit- und Sicherheitskräften angespannt.Es kommt es immer wieder zu sicherheitsrelevanten Zwischenfällen.
Central Ethiopia Region, South West Ethiopian Peoples' Region, Sidama und Southern Ethiopia Region
Vor Reisen in das Grenzgebiet (ca. 10 km) zu Südsudan und Kenia wird gewarnt. Von nicht notwendigen Reisen in die übrigen Gebiete der Central Ethiopia Region, South West Ethiopian Peoples' Region, Southern Ethiopia Region und der Region Sidama wird abgeraten.
Bei Protesten und bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Volksgruppen wurden 2022 zahlreiche Menschen verletzt, getötet und vertrieben.
Stadt Dire Dawa, Harari-Region
Von nicht notwendigen Reisen in die Stadt Dire Dawa und die Harari-Region wird abgeraten.
Kriminalität
Äthiopien ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. In Addis Abeba, aber auch in anderen Städten und auf dem Land, kommt es im Zusammenhang mit der schlechten wirtschaftlichen Lage Äthiopiens immer häufiger zu Taschendiebstählen und Raubüberfällen auf Ausländer; es wurden seit Ende 2022 mehrere Fälle bekannt, in denen die Opfer bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und dann ausgeraubt wurden. Zuletzt mehren sich Meldungen über Raubüberfälle in öffentliche Parks oder auf Spaziergängen bzw. Wanderungen im Raum Addis Abeba sowie in Seitenstraßen insbesondere in der Umgebung der Airport Road im Stadtteil Bole.
Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse können ebenfalls zu gewaltsamen Übergriffen auf Ausländer führen.
Taschendiebstähle und das Entwenden von Gepäck vor dem Addis Abeba Bole International Airport und Diebstähle von Wertgegenständen durch Sicherheitspersonal bei der Durchleuchtung des Gepäcks kommen vor.
- Wenn Sie abgeholt werden, stellen Sie – ggf. durch Anruf bei Ihrem Hotel oder Ihrer Kontaktperson – sicher, dass Sie wissen, wer Sie abholt und wie die Kennzeichennummer des Autos lautet.
- Nutzen Sie nach Ankunft am Flughafen möglichst nur von Ihrem Hotel oder Reiseunternehmen organisierte Transportmittel oder die gelben Taxiunternehmen.
- Wenn Sie im Auto unterwegs sind, achten Sie darauf, dass die Fenster allenfalls einen kleinen Spalt geöffnet und die Türen verriegelt sind – insbesondere vor Ampeln und bei Verkehrsstaus kann es aggressiver Bettelei und zu Diebstählen kommen.
- Seien Sie in touristischen Gegenden und Ausgehvierteln in Addis Abeba besonders wachsam.
- Unterlassen Sie Spaziergänge, besonders vor Sonnenaufgang und nach Einbruch der Dunkelheit und wenn Sie allein unterwegs sind.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
- Vermeiden Sie Konfrontationen, die zu Gewaltanwendung gegen Sie führen könnten.
- Führen Sie stets mehrere Kopien des Reisepasses mit, wenn Sie Wohnraum oder Mietwagen vor Ort anmieten möchten (siehe auch Reiseinfos Führerschein).
- Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
- Überlegen Sie, während des Aufenthalts in Äthiopien statt eines hochwertigen Smartphones ein günstiges, ggf. gebrauchtes Gerät mitzuführen.
- Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Bahnhöfen, im Bus besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
- Legen Sie bei der Durchleuchtung Ihres Gepäcks am Flughafen Wertgegenstände wie Armbanduhren oder Mobiltelefone nicht einfach in den Behälter, sondern in ein verschließbares Gepäckstück.
- Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.
Natur und Klima
Bis 1.000 m Höhe ist das Klima feucht- oder trockenheiß, zwischen 1.000 und 2.500 m Höhe gemäßigt und über 2.500 m kühl. Die Regenzeit im Hochland erstreckt sich von Februar bis Oktober. In dieser Zeit können Überschwemmungen zu unpassierbaren Straßen und Brücken führen.
Äthiopien liegt in einem moderat erdbebengefährdeten Gebiet – aufgrund der baulichen Gegebenheiten insbesondere in den großen Städten können auch kleinere Beben zu erheblichen Schäden führen.
- Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
- Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben und Vulkanen vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.
Reiseinfos
Infrastruktur/Verkehr
Die Landgrenzen sind aufgrund der militärischen Auseinandersetzung weiterhin teilweise geschlossen. Es gibt außer einer modernen Eisenbahnverbindung von Addis Abeba nach Dschibuti nur eingeschränkten Zug- und Busverkehr. Die Infrastruktur des Landes ist schwach, gut ausgebaute Straßen für Überlandreisen sind nur begrenzt vorhanden.
Insbesondere in den Grenzregionen und abseits regelmäßig befahrener Straßen ist von einem erhöhten Risiko durch Überfälle und Landminen auszugehen. Zudem sind außerhalb der Hauptstadt die Möglichkeiten, bei Verkehrsunfällen Hilfe zu erhalten, äußerst beschränkt.
Der Grenzübertritt mit einem Privatfahrzeug nach Äthiopien ist in der Zeit von Freitag, 18 Uhr bis Montag, 6 Uhr und unter der Woche in den Nachtstunden zwischen 18 und 6 Uhr grundsätzlich nicht möglich.
- Beachten Sie die geltende Teilreisewarnung.
- Holen Sie vor notwendigen Reisen ins Landesinnere genaue Erkundigungen über die Sicherheitslage im Einzelfall ein.
- Verzichten Sie möglichst auf Überlandfahrten. Neben sonstigen Gefährdungen ist bei schlechten Lichtverhältnissen (Dämmerung/Nacht) die Unfallgefahr erhöht.
- Schalten Sie möglichst immer ortskundige Führer ein und stimmen Sie ggf. auch die Reise mit den örtlichen Behörden ab.
- Bereiten Sie Überlandreisen entsprechend mit Proviant, Wasser und sinnvoller Ausrüstung (Powerbank, Ersatzreifen, Starthilfekabel etc.) vor.
Führerschein
Das Führen von Kraftfahrzeugen mit ausländischen oder internationalen Führerscheinen ist nur innerhalb der ersten 45 Tage nach Einreise gestattet. Ausländische Führerscheine, die in Äthiopien verwendet werden sollen, bedürfen u. U. der Legalisierung durch eine äthiopische Auslandsvertretung.
Für das Führen eines Kraftfahrzeugs über diesen Zeitraum hinaus wird ein äthiopischer Führerschein benötigt, den ausländische Staatsangehörige nur in Addis Abeba erhalten können. Deutsche Führerscheine müssen hierfür vor der Einreise nach Äthiopien ins Englische übersetzt und von der zuständigen äthiopischen Auslandsvertretung legalisiert werden. Informationen hierzu bietet die Website der Deutschen Botschaft Addis Abeba.
LGBTIQ
Homosexuelle Handlungen sind in Äthiopien strafbar und können Haftstrafen bis zu 15 Jahren zur Folge haben.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Äthiopiens lehnt LGBTIQ ab. Seit August 2023 kommt es zu vermehrten Festnahmen, Denunziationen und Hasskampagnen in sozialen Netzwerken, gelegentlich auch zu Mordaufrufen. Es wird daher dringend empfohlen, sich nicht in der Öffentlichkeit als LGBTIQ erkennen zu geben und auch im Privaten größte Vorsicht walten zu lassen. Nach europäischen Maßstäben völlig unverfängliche Verhaltensweisen wie das Tragen von Ohrringen durch Männer können bereits zu einer Gefährdung führen.
- Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Rechtliche Besonderheiten
Bei Interaktionen mit staatlichen Behörden sollte bedacht werden, dass Korruption in Äthiopien existiert (Rang 94 von 180 auf dem (Rang 94 von 180 auf dem Korruptionsperzeptionsindex von Transparency International).
- Zahlen Sie keinesfalls Schmiergelder, da Sie sich hiermit selbst strafbar und somit angreifbar machen.
Bei Beteiligung an Verkehrsunfällen können Autofahrer – unabhängig von der Schuldfrage – in Haft genommen werden, bis die Freilassung richterlich angeordnet wird; dies geschieht in der Regel frühestens am folgenden Arbeitstag.
Drogendelikte werden mit harten Strafen geahndet, diesbezügliche gerichtliche Verfahren können sich Jahrelang hinziehen.
Die gesetzliche Strafandrohung für jeglichen Drogenbesitz beträgt je nach Schwere der Tat zwischen drei Monaten und fünf Jahren. Drogenschmuggel wird mit Gefängnisstrafe bis zu 17 Jahren geahndet. Dies gilt auch für das Schmuggeln sogenannter „weicher" Drogen wie zum Beispiel Marihuana.
Es ist strikt verboten, militärische und sicherheitsrelevante Einrichtungen (z.B. Flughafen, Eisenbahn, Brücken, Regierungsgebäude usw.) und Militär/Polizei zu fotografieren. Einfuhr und Nutzung von Drohnen, Ferngläsern und Teleobjektiven bedarf der vorherigen Genehmigung der Sicherheitsbehörden.
Es ist verboten, bettelnden Personen etwas zu geben; dies kann Geldstrafen nach sich ziehen.
Der Aufenthalt in Äthiopien ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung sowie die Erwerbstätigkeit ohne Arbeitserlaubnis sind Vergehen, die in der Regel mit Inhaftierung bis zur Ausreise und Geldstrafen geahndet werden.
Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen sind strafbar und können in Äthiopien mit Gefängnisstrafen von sechs Monaten bis zu 25 Jahren geahndet werden. Bei Fällen mit Todesfolge oder schweren Verletzungen droht eine lebenslange Haftstrafe.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist der Äthiopische Birr (ETB). Reisende sollten ausreichend EUR oder USD für die gesamte Reisedauer mit sich führen. EUR werden außerhalb der Hauptstadt nur in wenigen Orten gewechselt oder akzeptiert. Innerhalb der Hauptstadt ist der Umtausch von Euro-Noten problemlos möglich. Beim Kauf von USD-Noten sollte darauf geachtet werden, möglichst neue Noten zu erwerben, da Scheine älterer Serien in Äthiopien nicht akzeptiert werden.
Versuche, Geld auf dem Schwarzmarkt zu tauschen, sind strafbar und können mit hohen Geld- und Haftstrafen geahndet werden. Fremdwährung darf nur in Banken und lizensierten Wechselstuben getauscht werden.
Geldabheben per Kreditkarten ist an Geldautomaten in der Hauptstadt sowie den mittleren und größeren Städten Äthiopiens möglich. Außerhalb der Hauptstadt werden oft nur in größeren Hotels akzeptiert, wobei damit gerechnet werden muss, dass Zahlvorgänge an den häufig vorkommenden Störungen der Telekommunikationsinfrastruktur scheitern.
- Bitte beachten Sie jedoch die Hinweise zur Einfuhr von Bargeld im Abschnitt Einreise und Zoll - Einfuhrbestimmungen.
Einreise und Zoll
Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.
Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19
Bestimmungen zur Einreise ändern sich häufig. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Äthiopiens sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
Reisende, die aktuell mit COVID-19 infiziert sind, dürfen nicht nach Äthiopien einreisen.
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Visum
Ein Visum ist erforderlich.
Visum vor der Einreise
Das Visum kann vor Reiseantritt bei der äthiopischen Botschaft in Berlin oder als E-Visum beantragt werden.
Das E-Visum berechtigt ausschließlich zur Einreise über den Internationalen Flughafen Addis Abeba Bole. In letzter Zeit mehren sich Hinweise, dass das E-Visum-Verfahren nicht zuverlässig funktioniert, und nicht selten trotz Zahlung der Visumgebühr keine Reaktion der äthiopischen Behörden erfolgt. Sofern ein E-Visum ausgestellt wird, ist bei der Einreise unbedingt auch ein Zahlungsnachweis der Visumgebühr mitzuführen, da sonst u. U. die Gebühren bei der Einreise erneut verlangt werden.
Die genauen Einreisebestimmungen und aktuellen Visagebühren können bei der zuständigen äthiopischen Auslandsvertretung erfragt werden.
Visum bei Einreise („on arrival")
Die Erteilung von „Visa on arrival" ist weiterhin ausgesetzt, siehe Aktuelles.
Einreisekontrolle
In Zweifelsfällen weisen die mit der Passnachschau am Flughafen Addis Abeba beauftragten Behörden Ausländer, von denen sie vermuten, dass sie andere als touristische Zwecke in Äthiopien verfolgen, zurück. Die so Zurückgewiesenen müssen mit der sofortigen vorübergehenden Einziehung ihrer Pässe rechnen und werden gezwungen, die Heimreise mit dem nächsten Flug der Gesellschaft anzutreten, mit der sie nach Addis Abeba angereist sind. Die Wartezeit bis dahin müssen sie im internationalen Bereich des Flughafens verbringen. Erst unmittelbar vor Antritt ihres Rückfluges wird so Zurückgewiesenen der Pass zurückgegeben.
Erfassung biometrischer Daten
Bei der Aus- und Einreise werden die Reisenden im Rahmen der Passkontrolle fotografiert und – außer bei Diplomaten – ihre Fingerabdrücke gescannt. Eine Weigerung zur Mitwirkung kann zu einer Verweigerung der Aus- oder Einreise führen.
Transit in andere ostafrikanische Länder
Eine visumfreie Einreise für bis zu 24 Stunden ist mit einem Ethiopian-Airlines-Ticket unter Umständen möglich; Auskünfte hierzu erteilt die Fluggesellschaft.
Verlängerung des Aufenthalts
Visumverlängerungen müssen rechtzeitig vor Ablauf des Visums beim Hauptbüro der äthiopischen Einwanderungsbehörde in Addis Abeba beantragt werden. Sofern eine Verlängerung des Aufenthalts geplant ist, sollte ein ausreichender USD-Betrag mitgeführt werden, da ausländische Währung in Äthiopien praktisch nicht erhältlich ist und die Gebühr nur in USD gezahlt werden kann. Eine Gewähr für eine Verlängerung gibt es nicht. Bei Überschreiten der Aufenthaltsdauer ist mit einer hohen Geldstrafe zu rechnen, die ebenfalls nur in USD gezahlt werden kann. Darüber hinaus kann im Einzelfall auch eine Haftstrafe angeordnet werden.
Passverlust
Reisende, denen der Pass während ihres Aufenthalts in Äthiopien gestohlen oder anderweitig abhandengekommen ist, müssen diesen Verlust bei der zuständigen äthiopischen Polizeidienststelle anzeigen. Sie erhalten dort eine Verlustbescheinigung. Damit kann anschließend bei der Deutschen Botschaft Addis Abeba ein Reiseausweis als Passersatz oder ein vorläufiger Reisepass beantragt und ausgestellt werden. Anschließend muss unter Vorlage der polizeilichen Verlustbescheinigung bei der äthiopischen Ausländerbehörde in Addis Abeba (Department for Immigration and Nationality Affairs) ein Ausreisevisum („exit visa") beantragt werden; ohne dieses ist die Ausreise nicht möglich.
Das Verfahren ist umständlich und erstreckt sich in der Regel über mehrere Arbeitstage. Die dafür erhobene Gebühr beträgt zwischen 50 USD und 75 USD pro Person. Gebührenerhöhungen sind jederzeit möglich. Für Personen, die der Landessprachen nicht mächtig sind, empfiehlt sich die Hinzuziehung eines Sprachmittlers.
Ausreisegebühr
Bei der Ausreise wird eine Flughafengebühr von 20 USD fällig. Wenn diese nicht schon im Ticketpreis enthalten ist, muss sie in bar am Flughafen entrichtet werden.
Minderjährige
Es existieren keine besonderen Vorschriften für allein reisende Minderjährige oder die Einreise Minderjähriger mit nur einem sorgeberechtigten Elternteil.
- Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.
Einfuhrbestimmungen
Bargeld
Für die Ein- und Ausfuhr von Bargeld sind die Regelungen der Direktive FXD/81/22 der Äthiopischen Nationalbank maßgeblich. Die wichtigsten Regelungen werden wie folgt zusammengefasst, siehe Weiterführende Informationen zur Ein- und Ausfuhr von Bargeld:
Ein- und Ausfuhr von Landeswährung
Bei Ein- und Ausreise dürfen höchstens 3.000 ETB in bar mitgeführt werden. Der diese Summe überschreitende Betrag kann beschlagnahmt werden, und es können Geld- und Haftstrafen verhängt werden.
Ein- und Ausfuhr von Fremdwährung
Für die Einfuhr von Fremdwährung gelten Pflichten zur Anmeldung und zum Umtausch bzw. zur Einzahlung auf ein Fremdwährungskonto:
- Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Äthiopien sind verpflichtet, eingeführte Fremdwährung ab einem Betrag von 4.000 USD (oder Gegenwert in anderer Fremdwährung) bei Einreise anzumelden und innerhalb von 30 Tagen
bei einer lizensierten Stelle umzutauschen oder
auf ein Fremdwährungskonto einzuzahlen.
- Ausländer, die sich nur vorübergehend in Äthiopien aufhalten, sind verpflichtet, eingeführte Fremdwährung ab einem Betrag von 10.000 USD (oder Gegenwert in anderer Fremdwährung) bei Einreise anzumelden und dürfen sie so lange in ihrem Besitz haben, wie ihr Visum gilt.
- Bei der Einreise auf dem Landweg sind bereits Fremdwährungsbeträge von 500 USD anmeldepflichtig.
Bei der Ausreise gilt: Wenn Fremdwährung über dem bei Einfuhr anmeldungsfreien Betrag ausgeführt wird, müssen die Betroffenen die Herkunft des Geldes durch Vorlage der Einfuhrerklärung oder der Umtauschquittung einer lizensierten Stelle nachweisen.
Bei Zuwiderhandlungen kann der betroffene Geldbetrag beschlagnahmt werden, und es können Geld- und Haftstrafen verhängt werden.
Weiterführende Informationen zur Ein- und Ausfuhr von Bargeld
Für bestimmte Personengruppen und Fallkonstellationen gelten abweichende Regelungen, die hier nicht im Einzelnen dargestellt werden können. Diese, sowie die genauen Definitionen der vorstehend verwendeten Begriffe, können der Direktive der Nationalbank entnommen werden, die im Internet auf Englisch verfügbar ist.
Einfuhr bestimmter Gegenstände
Die Ein- und Ausfuhr von Waffen und Drogen aller Art ist strikt verboten. Jagdwaffen müssen bei der Einreise deklariert und genehmigt werden.
Bestimmte Gegenstände (u. a. Ferngläser, Teleobjektive, Drohnen, sowie Kommunikationsgeräte wie Funkgeräte („Walkie-Talkies") und Satellitentelefone) dürfen nicht eingeführt werden und werden bei Einreise vom Zoll beschlagnahmt. Bei der Einfuhr von Videokameraausrüstung (abhängig vom Typ und Marke der Kamera) kann es zu Komplikationen bis hin zur Beschlagnahme kommen, vor allem dann, wenn es sich um professionelle Geräte handelt. Trotz Ausstellung einer Quittung und Zusicherung, dass bei Ausreise die Rückgabe erfolgt, wird vielfach berichtet, dass beschlagnahmte Gegenstände angeblich nicht mehr auffindbar waren.
Es können auch weitere Gegenstände betroffen sein. Daher wird dringend davon abgeraten, die vorgenannten Gegenstände sowie andere wertvolle Gegenstände auf Reisen nach Äthiopien mitzuführen.
Wertvolle elektronische Geräte, deren Einfuhr nach Anmeldung beim Zoll gestattet wird, werden bei Einreise in den Pass eingetragen. Bei Ausreise wird dann geprüft, ob diese Geräte tatsächlich wieder ausgeführt werden.
Reisenden wird empfohlen, möglichst über das Reisebüro die Einfuhr der Ausrüstung vor Reiseantritt abzuklären bzw. bei der Visumbeantragung bei der äthiopischen Auslandsvertretung nachzufragen.
Die Einfuhr und der Besitz jeder Art pornographischen Materials sind verboten.
Aus Äthiopien dürfen ohne Genehmigung des Nationalmuseums keine Gegenstände ausgeführt werden, die kunsthistorischen Wert haben (gilt für ältere Gegenstände über 50 Jahre, aber auch zum Teil. für neuere Holzarbeiten, Bibeln, Ikonen, Kreuze etc.). Um Probleme bei der Ausfuhr zu vermeiden, sollte in Zweifelsfällen stets mit ausreichend Vorlauf vor der Ausreise die Genehmigung des Nationalmuseums eingeholt werden.
Bei der Ausfuhr von Steinen, Pflanzen, Gewürzen oder Pflanzenteilen und Tierprodukten (Leder, Federn etc.) kann es zu Problemen kommen.
Vorübergehende Einfuhr von Kraftfahrzeugen
Die vorübergehende Einfuhr von Kraftfahrzeugen für touristische Besuche kann von den äthiopischen Zollbehörden erlaubt werden; diese verlangen hierfür nach Berichten von Überlandreisenden jedoch seit Oktober 2022 eine Sicherheitsleistung in Höhe des Einfuhrzolls, der nach Presseberichten das Fünffache des von den äthiopischen Behörden angesetzten Fahrzeugwerts betragen kann. Eine bei Einreise nach Äthiopien in bar geleistete Sicherheitsleistung wird bei der Ausreise nicht immer zurückerstattet.
Für Informationen hinsichtlich der Zoll- und sonstigen Formalitäten sollten Sie sich im Vorfeld an die äthiopische Botschaft in Berlin, an die äthiopische Zollkommission oder an eine lizensierte Zollagentur in Äthiopien wenden.
Heimtiere
Bei der Einfuhr von Katzen und Hunden ist eine Tollwutimpfung erforderlich, die älter als 30 Tage, aber nicht älter als ein Jahr sein muss. Andere Tiere benötigen ein aktuelles amtstierärztliches Zeugnis, um die Einfuhrerlaubnis zu erhalten. Weitere Informationen sollten Sie bei der äthiopischen Botschaft in Berlin erfragen.
Gesundheit
Impfschutz
Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Eine Gelbfieberimpfung ist jedoch dringend für alle Personen ab einem Alter von neun Monaten empfohlen, da ein Großteil Äthiopiens Gelbfieberinfektionsgebiet ist. In den Provinzen Afar und Somali besteht ein minimales Gelbfieberrisiko, eine Impfung ist dort nur in besonderen Fällen notwendig. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet oder Aufenthalt von mehr als 12 Stunden im Transit eines Gelbfiebergebiets müssen alle Personen ab einem Alter von neun Monaten eine Gelbfieberimpfung nachweisen.
Bitte beachten Sie, dass laut WHO Einwohnern und Langzeitreisenden über vier Wochen eine Impfung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) vier Wochen bis 12 Monate vor Ausreise benötigen, siehe Poliomyelitis. Falls Sie kürzer als vier Wochen im Land sind, ist ein vollständiger Impfschutz gegen Poliomyelitis empfohlen.
- Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden. Insbesondere auf einen adäquaten Masernschutz sollte geachtet werden. Masern sind in Äthiopien endemisch. Die Erkrankung ist hochansteckend und kann auch tödlich verlaufen.
- Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.
- Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
- Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise finden Sie bei der DTG.
Zika-Virus-Infektion
Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.
- Beachten Sie für Ihre Reise die Empfehlungen, siehe Zika-Virus-Infektion.
Dengue-Fieber
Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Das Risiko in Höhenlagen ist gering. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.
- Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
- Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.
Chikungunya-Fieber
Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe auch Chikungunya-Fieber.
- Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
Malaria
Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe auch Malaria.
- Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.
Ein geringes Malariarisiko besteht in Addis Abeba und in Höhenlagen über 2.500 m. In den anderen Landesteilen unter 2.500 m besteht ein ganzjähriges, hohes Übertragungsrisiko, inkl. der Stadt Lalibela. Der Anteil an Malaria tropica (P. alciparum) und Mischinfektionen beträgt 66 %, Malaria tertiana- Fälle(P. vivax) machen 18% aus. Eine Karte der Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
- Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
- Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.
Neben der notwendigen Expositionsprophylaxe ist zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.
Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.
HIV/AIDS
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein HIV-Übertragungsrisiko. Die Prävalenz von HIV beträgt in Addis Abeba wahrscheinlich deutlich unter 10 %, im restlichen Land deutlich weniger.
- Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
Durchfallerkrankungen
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
- Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
- Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
- Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
- Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
- Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
- Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
- Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.
Cholera
Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.
- Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.
Meningokokken-Krankheit
Diese Erkrankung wird hauptsächlich während der Trockenzeit in den Monaten Dezember bis Mai übertragen und tritt vorwiegend im Westen und Süden des Landes auf, siehe Meningokokken.
- Lassen Sie sich entsprechend Ihrer Reiseart und -zeit hinsichtlich einer Impfung (Kombinationsimpfstoff gegen die vier Meningokokken-Typen ACWY) beraten.
Schistosomiasis (Bilharziose)
Die Bilharziose wird beim Baden, Waten oder anderen Freizeitaktivitäten im oder am Süßwasser durch das Eindringen von Wurmlarven durch die intakte Haut übertragen, siehe Schistosomiasis.
- Vom Baden in Süßwassergewässern (Flüsse und Seen, insbesondere auch Omo River) sollten Sie in ganz Äthiopien konsequent absehen.
Gifttiere
In Äthiopien leben eine Reihe gefährlicher, teils nachtaktiver Giftschlangen, giftiger Spinnen und Skorpione.
- Laufen Sie nachts nicht im Freien umher und achten Sie darauf, wohin Sie greifen und sich setzen. Schütteln Sie Bettzeug, Kleidungsstücke, Schuhwerk und Kopfbedeckungen vor Gebrauch aus.
- Beachten Sie bei Schlangenbissen die Hinweise, siehe Erste Hilfe bei Schlangenbissen.
Luftverschmutzung
- Informieren Sie sich über aktuelle Luftwerte z.B. über den World Air Quality Index sowie die Smartphone App AirVisual.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande ist selbst in Addis Abeba mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch hoch problematisch. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete Englisch bzw. Französisch sprechende Ärzte. Eine zeitgemäße Notfallversorgung bei z.B. Herzinfarkten oder Schlaganfällen ist häufig nicht vorhanden. Insbesondere bei bekannten Vorerkrankungen sollten Reisen nach Äthiopien auch wegen der Belastungen wie durch die Höhenlage sorgfältig abgewogen werden.
- Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken).
- Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
- Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Alle Angaben sind abhängig von den individuellen Reiseverhältnissen zu sehen und ersetzen nicht die ärztliche Konsultation sowie eine eingehende medizinische Beratung. Sofern zutreffend, beziehen sich Angaben i.d.R. auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland und sind insbesondere auf längere Aufenthalte vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen und Einreisen aus Drittländern können Abweichungen gelten.
Länderinfos zu Ihrem Reiseland
Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.
Weitere Hinweise für Ihre Reise
Pass- und Visabestimmungen
nationalitiesoridentitycardsorpassportinfo
Gesundheitsvorsorge
Übersicht
Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und hygienisch hoch problematisch. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte.
Wegen der Höhenlage muss eine Akklimatisierungszeit eingeplant werden, Herzkranke sollten ärztlichen Rat einholen.
Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung mit Rückholversicherung/Luftrettung wird dringend empfohlen.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.
Gesundheitszeugnis
Derzeit gibt es keine Vorschrift zur Vorlage eines HIV-Testes bei Visumantrag oder Einreise. Personen, die als HIV-positiv bekannt sind, kann die Einreise verweigert werden.
Anmerkungen Impfungen
[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die über ein Jahr alt sind und aus einem Gelbfiebergebiet einreisen. Äthiopien gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten. Daher empfiehlt die WHO unabhängig von den Landesvorschriften nachdrücklich die Impfung für alle Reisenden in Gelbfieber-Infektionsgebiete.
[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion kann jedoch bestehen. Um sich zu schützen, sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen.
[3] Malariaschutz ganzjährig für alle Regionen unter 2200 m erforderlich. In Addis Abeba besteht keine Malariagefahr. Hochgradige Chloroquinresistenz der gefährlicheren Malariaart Plasmodium falciparum (85 % Vorkommen). Empfehlung: Mückenschutzmittel und medikamentöse Vorbeugung.
Essen und Trinken
Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen), die durch verunreinigte Speisen oder Getränke übertragen werden. Daher sollten stets sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasser-Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.
Milch ist außerhalb der Stadtgebiete nicht pasteurisiert und sollte ebenfalls abgekocht werden. Milchprodukte aus ungekochter Milch meiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise ist zu vermeiden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.
Andere Risiken
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
Bilharziose-Erreger kommen in Teichen und Flüssen im ganzen Land vor (vor allem Omo River), das Schwimmen oder Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Saubere Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.
Das Dengue-Fieber tritt landesweit auf, verstärkt im Osten (Provinz Dire Dawa und Afar). Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.
Filariose (lymphatische F. und Onchozerkose) kommt landesweit vor. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.
Fleckfieber tritt in den kalten Klimaregionen im Hochland auf. Das Fieber wird durch Kleiderläuse ausgelöst. Um sich zu schützen, sollte man regelmäßige Körper- und Kleiderhygiene betreiben. Nur in seltenen Fällen sollte eine Impfung erwogen werden.
Hepatitis A und E sind weit verbreitet, Hepatitis B ist endemisch. Eine Hepatitis A-Impfung ist empfohlen. Bei Langzeitaufenthalten über 4 Wochen oder besonderer Exposition sollte auch eine Hepatitis B-Impfung erwogen werden.
HIV/Aids ist eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.
Die durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt vereinzelt in Gebieten unter 2000m (Gebiete Gambella, Gila) vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
Epidemische Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis kommen vor, erhöhtes Risiko von Dezember bis Mai, vor allem im Süden und Westen des Landes. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen und große Menschenansammlungen meiden.
Die Schlafkrankheit, die durch Mücken übertragen wird, tritt v.a. im Westen oberhalb von 2000 m auf (Gebiete Gambella, Gila). Es empfehlen sich ein sorgfältiger Insektenschutz.
Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Zeckenbissfieber tritt landesweit auf. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
Impfungen
Klima
Geld
Kreditkarten
Gängige Kreditkarten wie Diners Club, Visa und Mastercard werden in größeren Hotels und in Restaurants in der Hauptstadt akzeptiert. Fluggesellschaften akzeptieren Kreditkarten für die Bezahlung von Flugtickets. Die Akzeptanz von Kreditkarten ist außerhalb der Hauptstadt gering. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
Geldautomaten
Achtung: Reisende, die mit ihrer Bankkundenkarte im Ausland bezahlen und Geld abheben wollen, sollten sich vor Reiseantritt bei ihrem Kreditinstitut über die Nutzungsmöglichkeit ihrer Karte informieren.
Reiseschecks
Reiseschecks werden in Äthiopien nicht akzeptiert.
Öffnungszeiten der Bank
Mo-Do 08.00-11.00 und 13.00-15.00 Uhr, Sa 08.00-12.00 Uhr.
Devisenbestimmungen
Einfuhr und Ausfuhr der Landeswährung in bar ist auf 200 Br beschränkt.
Unbeschränkte Einfuhr von Fremdwährungen; Deklarationspflicht ab einem Gegenwert von 3000 US$. Ausfuhr von Fremdwährungen nur in Höhe des deklarierten Betrages (Deklarationsformular aufbewahren).
Geldwechsel
US-Dollar sind am einfachsten zu tauschen. Der Umtausch sollte nur in Banken und authorisierten Wechselstuben stattfinden (Belege aufbewahren). Der Rücktausch ist bis zu 50 US$ möglich. Euro werden nur in der Hauptstadt akzeptiert und in Landeswährung getauscht. Dollar-Scheine sollten neueren Datums sein.
Währungen
Wechselkurse
ETBWährung
1 Äthiopischer Birr = 100 Santim. Währungskürzel: Br, ETB (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 10, 5 und 1 Birr; Münzen in den Nennbeträgen 50, 25, 10, 5 und 1 (selten) Santim sowie zu 1 Birr.
Kontaktadressen
contacts
Öffentliche Feiertage
Anmerkung
[*] (a) In Äthiopien gilt der Julianische Kalender, der 12 Monate mit je 30 Tagen und am Jahresende einen Monat mit 5 oder 6 Tagen hat. Der äthiopische Kalender liegt 7 Jahre und 8 Monate hinter unserer Zeitrechnung.
(b) Die angegebenen Daten für islamische Feiertage sind nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich daher von Jahr zu Jahr.
Während des Fastenmonats Ramadan, der dem Festtag Eid al-Fitr vorangeht, ist es Muslimen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang untersagt zu essen, zu trinken oder zu rauchen, wodurch es zu Unterbrechungen oder Abweichungen im normalen Geschäftsablauf (u. a. reduzierte Öffnungszeiten von Geschäften und Behörden) und deshalb zu Einschränkungen für Reisende kommen kann.
Viele Restaurants außerhalb der Hotels sind tagsüber geschlossen, und der Genuss von Alkohol und Zigaretten ist nur eingeschränkt möglich bzw. z. T. sogar strikt verboten, auch für nichtmuslimische Urlauber. In Hotelanlagen muss damit gerechnet werden, dass Mahlzeiten und Getränke während des Ramadan nur im Hotelrestaurant bzw. auf dem Zimmer eingenommen werden dürfen.
Reisende sollten mit erhöhter Sensibilität in religiösen Angelegenheiten sowie in Fragen der Respektierung islamischer Traditionen rechnen.
Einige Unterbrechungen können auch während des Eid al-Fitr auftreten. Dieses Fest, ebenso wie das Eid al-Adha, hat keine bestimmte Zeitdauer und kann je nach Region 2-10 Tage dauern.
Liste der gesetzlichen Feiertage
Zollfrei Einkaufen
Wirtschaft
Geschäftsetikette
Geschäftsleute sprechen häufig Englisch. Italienisch- oder Französischkenntnisse können ebenfalls nützlich sein. Ein paar Brocken Amharisch sind gern gesehen: Tena Yistillign heißt »Guten Tag«; Ow - »Ja«; Aydellen - »Nein« und Sintinew - »Was kostet das?«. Visitenkarten sind nicht überall üblich. Die Monate Oktober bis Mai sind für Geschäftsreisen am günstigsten.
Öffnungszeiten
Geschäftszeiten: Mo-Fr 08.30-11.00 und 13.30-17.30 Uhr. Behörden schließen in der Regel 15.30 Uhr. Private Geschäfte haben Mo-Sa 08.00-13.00 Uhr und 14.00-17.30 Uhr geöffnet.
Geschäftskontakte
Ethiopian Chamber of Commerce & Sectoral Associations (Industrie- und Handelskammer)
PO Box 517, Mexico Square, Addis Abeba, Äthiopien
Tel. +251(0)11 551 40 05.
Website: ethiopianchamber.com
Commercial Bank of Ethiopia
PO Box 255, Gambia Street, Addis Abeba, Äthiopien
Tel. +251 (0)11 551 50 04, +251 (0)11 122 87 55.
Website: combanketh.et
Addis Ababa Chamber of Commerce and Sectoral Associations
PO Box 2458, Addis Abeba, Äthiopien
Tel. +251 (0)11 551 80 55.
Website: www.addischamber.com
Kommunikation
Mobiltelefon
GSM 900. Netzbetreiber ist die Ethiopian Telecoms Authority (ETA), begrenzter Empfangs-/Sendebereich. Es bestehen Roaming-Abkommen.
Internet
Es gibt Internet-Cafés in Addis Abeba und in anderen größeren Städten. Der Hauptinternetanbieter ist ETC, es ist jedoch oft schwierig, eine Verbindung zu bekommen. Selbst in den Hotels, die ihren Gästen Internet anbieten können, kommt es regelmäßig zu Störungen und Ausfällen.
Achtung: Am 30. Mai 2017 wurden alle Internetverbindungen landesweit eingestellt.
Radio
Da sich der Einsatz der Kurzwellenfrequenzen im Verlauf eines Jahres mehrfach ändert, empfiehlt es sich, die aktuellen Frequenzen direkt beim Kundenservice der Deutschen Welle (Tel: (+49) (0228) 429 32 08. Internet: www.dw-world.de) anzufordern.
Telefon
Die Landesvorwahl ist 00251. Es gibt in allen großen Städten öffentliche Telefone und jede Stadt verfügt über ein Telefonzentrum, von dem man internationale Telefonate führen kann. Das Telefonnetz ist alt und die Stromversorgung unzuverlässig, was oft zu Ausfällen führt.
Post
Die Äthiopische Post (Ethiopian Postal Service) und private Kuriere übernehmen nationale und internationale allgemeine Postdienste einschließlich Luftbeförderung. Briefe nach Europa sind ca. zwei Wochen unterwegs.
Sehenswürdigkeiten
sight
Einkaufen
Überblick
Schöne Mitbringsel sind Gold- und Silberschmuck (wird nach Gewicht verkauft), Holzschnitzereien, Lederwaren, Speere, Trommeln, Teppiche und Korbwaren. Auf den Märkten kann man handeln, in den Geschäften sind die Preise zumeist festgesetzt. Öffnungszeiten der Geschäfte: Mo-Fr 08.00-12.30 und 15.30-19.30 Uhr, Sa 09.00-13.00 und 15.00-19.00 Uhr (regionale Unterschiede).
Kulinarisches
Übersicht
Das äthiopische Nationalgericht ist We't (Fleisch, Huhn oder Gemüseeintopf in scharfer Soße), das mit Injera (weichem Fladenbrot) serviert wird. Zu den typischen Spezialitäten zählen ferner Shivro und Misir (Kichererbsen- und Linsengerichte) sowie Tibs (knusprig gebratenes Steak). Traditionelle Restaurants in den größeren Städten servieren ihre Gerichte auf einem farbigen Korbtisch, dem Masob. Vor der Mahlzeit werden Seife, Wasser und ein Handtuch gereicht, da man mit dem Injera in der rechten Hand das We't aufnimmt. Der Gebrauch von Besteck ist unüblich. Getränke: Äthiopischer Kaffee kommt aus der Provinz Kaffa, der beigefügte Roggen gibt ihm ein ganz besonderes Aroma. Talla (äthiopisches Bier) hat einen unverwechselbaren Geschmack; auch Kaitaka (reiner Kornalkohol) und Tej (alkoholisches Getränk aus fermentiertem Honig) gibt es nur in Äthiopien.
Unterkunft
Hotels
Gute Hotels gibt es in Addis Abeba und anderen Großstädten, in einigen stehen auch Tagungs- und Ausstellungsräume zur Verfügung. Hotels im Norden des Landes weisen generell einen höheren Standard auf als Hotels im Süden. Auf alle Übernachtungspreise werden 5-10 % Bedienungsgeld aufgeschlagen. Weitere Informationen von der Ethiopian Commission for Tourism (s. Adressen).
Kultur
Religion
Im Norden äthiopisch-orthodoxe Kirche (35-40 %), im Osten und Süden hauptsächlich Islam (45-50 %); außerdem Animisten (12 %) und andere (3-8 %) wie äthiopisch-evangelische Kirche, Katholiken, Minderheiten von Hindus und Sikhs.
Soziale Verhaltensregeln
Umgangsformen: Konservative Kleidung wird bevorzugt, Freizeitkleidung ist jedoch i. Allg. angemessen. Zwanglose private Einladungen werden gerne ausgesprochen. Zu den meisten religiösen Stätten wird Frauen der Zutritt nicht gestattet.
Fotografieren: Manchmal wird für das Fotografieren und Filmen von Touristenattraktionen eine kleine Gebühr verlangt. Auf Flughäfen und in der Nähe von öffentlichen Gebäuden sowie von militärischen Anlagen herrscht striktes Fotografierverbot. Wer Personen fotografieren möchte, sollte immer um Erlaubnis fragen.
Trinkgeld: Die meisten Hotels und Restaurants setzen 10 % Bedienungsgeld auf die Rechnung. Trinkgeld ist i. Allg. üblich, die Beträge sind allerdings gering.
Landesdaten
Vorwahl
+251Fläche(qkm)
1,104,300Bevölkerung
114.963.588Bevölkerungsdichte(pro qkm)
102Bevölkerung im Jahr
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