Venezuela

Sprache

Überblick

Amtssprache ist Spanisch. Indianische Sprachen dienen regional als Umgangssprache. Englisch, Französisch, Deutsch und Portugiesisch werden ebenfalls teilweise gesprochen.

Landesdaten

Vorwahl

+58

Fläche(qkm)

912050

Bevölkerung

28.435.940

Bevölkerungsdichte(pro qkm)

32

Bevölkerung im Jahr

2020

Mitglied der EU

No

Hauptnotrufnummer

911

Übersicht

Obwohl Venezuela vor allem wegen seiner Ölpolitik und seines angriffslustigen Präsidenten bekannt ist, hat das südamerikanische Land als Reisedestination eine erstaunliche Vielfalt an Landschaften und Attraktionen zu bieten. Dazu zählen u. a. tropische Strände, ausgedehnte Feuchtgebiete, mächtige Flüsse, idyllische Kolonialstädte, fast unberührter Dschungel und majestätische Berge. Touristen können zwischen einer großen Anzahl von Abenteueraktivitäten auswählen oder sich in einer der vielen Ferienanlagen erholen.
Die klaren, warmen Gewässer der Karibikküste und der zahlreichen, dem Festland vorgelagerten Inseln sind ideal zum Schnorcheln und Tauchen geeignet. Im tropischen Flachland findet man eine enorme Vielfalt von Tierarten sowie üppige Vegetation und dramatische Wasserfälle, während es Trekking-Fans und Bergsteiger eher in die imposanten Anden zieht.
Venezuela, das ursprünglich von Carib- und Arawak-Indianern bewohnt war, wurde nach Kolumbus’ Entdeckung 1498 zur spanischen Kolonie. Im 18. Jahrhundert führte Simón Bolívar eine breite Rebellion gegen die Kolonialmacht, aber erst 1830 wurde Venezuela unabhängig. Die heute Politik des Landes bestimmt der durch große Teile der unzufriedenen, verarmten Bevölkerung unterstützte Präsident Hugo Chávez, der trotz fehl geschlagener Versuche, ihn zu stürzen, eine formidable Machtfigur bleibt.

Allgemeines

Zeitzone

Offizieller Name des Staates

Bolivarische Republik Venezuela.

Hauptstadt

Caracas.

Geographie

Venezuela grenzt im Norden an die Karibik, im Osten an Guyana und den Atlantischen Ozean, im Süden an Brasilien und im Westen und Südwesten an Kolumbien. Das Land gliedert sich in vier Regionen: Das Hochland der Anden im Westen, das Maracaibo-Becken mit dem gleichnamigen See im äußersten Nordwesten, das ausgedehnte Orinoco-Tiefland mit den Llanos und das Bergland von Guyana im Osten und Süden, das fast 50% der Gesamtfläche bedeckt. Venezuela bietet vielfältige Landschaften, die Wüste und Sümpfe ebenso einschließen wie schneebedeckte Gipfel und weitläufige Ebenen.

Regierung

Präsidiale Bundesrepublik seit 1961. Neue Verfassung von 1999. Die Nationalversammlung hat 165 Mitglieder. Alle fünf Jahre finden allgemeine Wahlen statt. Wahlpflicht ab 18 Jahren. Unabhängig seit Juli 1811 (Proklamation; ehemalige spanische Kolonie), endgültig 1821. 1830 Loslösung von Großkolumbien.

Staatsoberhaupt

Übergangspräsident Juan Guaidó, seit Januar 2019.

Elektrizität

120 V, 60 Hz. US-Stecker, Adapter erforderlich.

Anreise

Vor Ort unterwegs

Reisewarnung

Überblick

Stand - Thu, 22 Jun 2023 15:30:00 +0200
(Unverändert gültig seit: Thu, 22 Jun 2023 15:32:28 +0200)

Letzte Änderungen:

Aktuelles – COVID-19

Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Insbesondere die COVID-19-Bestimmungen unterliegen laufenden Änderungen.
Wir empfehlen Ihnen:

- Verfolgen Sie Nachrichten und Wetterberichte.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Folgen Sie uns auf Twitter: AA_SicherReisen
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Flug- und Bahngesellschaften nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Aktuelles

Ausnahmezustand, Versorgungsnotstand und Proteste

Der landesweite Ausnahmezustand gilt bereits seit Mai 2016, der wirtschaftliche und medizinische Versorgungsnotstand besteht fort. Die weitere Entwicklung der Lage ist nicht absehbar. Die unter Sicherheit genannten Risiken, u.a. die Gewaltkriminalität, werden in weiten Teilen des Landes durch die aktuelle Krise und eine zunehmende Verarmung verstärkt.
Seit März 2019 gibt es fast im gesamten Land wiederkehrende Stromausfälle sowie Störungen der Mobilfunknetze und des Internets. Auch der Flughafen Caracas International kann zeitweilig betroffen sein.
Soweit Wasser über öffentliche Versorgungsnetze verfügbar ist, wird dieses nicht in Trinkwasserqualität bereitgestellt. Die Versorgung der Haushalte mit Gas ist prekär. Mit Benzinknappheit muss jederzeit gerechnet werden, insbesondere außerhalb der Region um die Hauptstadt Caracas. Aufgrund der Notlage und der Versorgungsengpässe führen soziale Proteste regelmäßig auch immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

  • Seien Sie besonders vorsichtig und halten Sie sich informiert.
  • Meiden Sie Demonstrationen und Menschenansammlungen weiträumig.
  • Lassen Sie sich Flüge vor Reiseantritt verbindlich bestätigen.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

COVID-19

Es bestehen weiterhin Risiken bei internationalen Reisen, insbesondere für Personen ohne vollständigen Impfschutz. Hierzu mehr unter COVID-19.

Einreise

Bestimmungen zur Einreise können sich ändern. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei offiziellen Stellen Venezuelas.

Derzeit bestehen keine COVID-19-bedingten Einreisebeschränkungen.

Ausreise und Transit

Derzeit bestehen keine COVID-19-bedingten Beschränkungen.

Beschränkungen im Land

Im öffentlichen Raum und Institutionen kann auf dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bestanden werden. Bei Verstößen gegen die Hygienevorschriften können Geldstrafen verhängt werden.

Empfehlungen

  • Achten Sie auf die Einhaltung der AHA-Vorschriften und befolgen Sie die Hinweise lokaler Behörden.

Sicherheit - Teilreisewarnung

Vor Reisen in die unmittelbaren Grenzgebiete zu Kolumbien und Brasilien wird gewarnt.
Von Reisen in die übrigen Landesteile wird dringend abgeraten.

Terrorismus

Innenpolitische Lage

Aufgrund der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Krise ist es vor allem in den Städten auch spontan zu Demonstrationen gekommen. Diese können sich jederzeit wiederholen. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten mit Straßensperrungen sind möglich.

  • Seien Sie besonders vorsichtig und halten Sie sich informiert.
  • Meiden Sie Demonstrationen und Menschenansammlungen weiträumig.
  • Lassen Sie sich Flüge vor Reiseantritt verbindlich bestätigen.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

Grenzgebiete zu Kolumbien und Brasilien

In den Gebieten entlang der kolumbianischen Grenze insbesondere in den venezolanischen Teilstaaten Amazonas, Apure, Barinas, Táchira und Zulia, aber auch im Grenzgebiet zu Brasilien besteht eine hohe Gefahr durch organisierte Kriminalität mit Entführungen und anderen Gewaltverbrechen. Im Bundesstaat Apure kommt es regelmäßig zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Drogenbanden bzw. Mitgliedern ehemaliger Guerillagruppen (FARC).
Vorübergehende Schließungen der Grenzen zu Kolumbien und Brasilien können jederzeit kurzfristig verfügt werden.

  • Meiden Sie unbedingt die unmittelbaren Grenzgebiete zu Kolumbien und Brasilien.
  • Seien Sie besonders aufmerksam und informieren Sie sich über die lokalen Medien.
  • Informieren Sie sich über mögliche Grenzschließungen vor Antritt von unvermeidlichen Reisen in die Grenzgebiete zu Kolumbien und Brasilien.
  • Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

Kriminalität

Gewaltkriminalität, die sich auch gegen Ausländer richtet, ist - trotz Meldungen über sinkende Zahlen bei Tötungsdelikten - weit verbreitet.

Entführungen zur Erpressung von Geldzahlungen und Überfälle mit Waffengewalt erfolgen regelmäßig. Auch Deutsche waren schon davon betroffen. Die Straßenkriminalität in venezolanischen Großstädten, besonders in Caracas und Maracaibo, ist unvermindert hoch. Auch außerhalb der Städte, z. B. auf Landstraßen, ist mit Gewaltkriminalität und Überfällen zu rechnen.

Im Grenzgebiet zu Kolumbien und Brasilien kommt es verstärkt zu Erpressungen, Entführungen und Gewalttaten durch Gruppen der organisierten Kriminalität, in die auch offizielle Sicherheitskräfte verwickelt sind.

Bei Kontrollen durch Uniformierte (Polizei, Militär) im Stadtgebiet, bei Straßenkontrollen, und selbst am Flughafen sind in der Vergangenheit Reisende von den uniformierten Kontrolleuren beraubt oder zu Geldzahlungen bzw. Geldumtausch genötigt worden.

Besonders bei Fahrten auf der Autobahn zwischen dem Flughafen und Caracas ist es bei Dunkelheit mehrfach zu Überfällen gekommen.
Bei Ankunft auf dem Flughafen Caracas kam es in der Vergangenheit zu Übergriffen unter Beteiligung von Uniformträgern und Taxifahrern.

Auch Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle und Handtaschenraub kommen insbesondere in den Großstädten vor. Fahrzeugdiebstähle und –aufbrüche sind insbesondere auf unbewachten Parkplätzen an der Tagesordnung.

Vereinzelt kommt es in Bars und Nachtclubs zu überhöhten Rechnungen und dem Einsatz von K.-o.-Tropfen.

Reisende werden gegen ihren Willen und in Unkenntnis als Drogenkuriere missbraucht.

  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf, führen Sie nur eine Passkopie mit.
  • Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen, insbesondere Schmuck, Armbanduhren mit.
  • Vermeiden Sie auf der Straße Telefonate mit Ihrem Smartphone.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, an Bahnhöfen, auf Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
  • Vermeiden Sie Fahrten bei Dunkelheit.
  • Führen Sie keine Reisen per Anhalter durch und campen Sie nicht.
  • Erkundigen Sie sich bei Ausflügen ohne einheimische Reiseleiter genau, welche Orte unbedingt zu meiden sind (wie z.B. Armenviertel, die sogenannten „barrios").
  • Gehen Sie in der Ankunftshalle des Flughafens nicht auf Transportangebote von vorgeblichen Taxifahrern oder autorisiert wirkenden Personen ein, sondern stellen Sie eine Abholung vom Flughafen bereits vor Ankunft sicher.
  • Leisten Sie im Fall eines Überfalls auf keinen Fall Widerstand.
  • Lassen Sie Getränke nie unbeaufsichtigt und prüfen Sie Preise vor Bestellungen.
  • Seien Sie besonders vorsichtig bei Lockangeboten z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen.
  • Nehmen Sie kein Gepäck für Fremde mit und kontrollieren Sie den Inhalt des eigenen Gepäcks.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.

Natur und Klima

Venezuela liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben kommen kann.

Das Klima ist tropisch, in Höhenlagen gemäßigt bis kühl.
In Zentralamerika und der Karibik ist von Juni bis Ende November Hurrikan-Saison. Ausläufer können auch Venezuela erreichen. In dieser Zeit ist insbesondere an den Küsten mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen zu rechnen.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Es gibt ein Inlandsflugnetz, Eisenbahn- und Busverbindungen. In den Städten existieren zudem U-Bahn- und Schnellbahnverbindungen.

Internationale Fluggesellschaften haben seit 2019 die Anzahl der Flüge und angebotenen Sitzplätze von bzw. nach Venezuela erheblich reduziert. Die Fluggesellschaften verlangen, dass die Fluggäste mindestens vier Stunden vor planmäßigem Abflug zum Check-in erscheinen.

Es kommt gelegentlich vor, dass Auslandsflüge venezolanischer Fluggesellschaften wegen nicht beglichener Verbindlichkeiten kurzfristig gestrichen werden.
Das Netz der Inlandsflüge ist ausgedünnt worden. Bei venezolanischen Inlandsflügen und bei Flügen mit privaten Kleinflugzeugen, die u.a. zur Beförderung von Touristen eingesetzt werden, wird gelegentlich über technische Probleme berichtet. Beim eingesetzten Fluggerät handelt es sich oftmals um ältere Maschinen, deren Wartung sich schwierig gestaltet. Die Flugzeuge der Gesellschaft Avior stehen derzeit auf der Liste unsicherer Fluggesellschaften der EU.

Venezuela verfügt über keine ausgeprägte touristische Infrastruktur, der Straßenverkehr ist streckenweise gefährlich. Eine adäquate Behandlung von Unfallopfern ist aufgrund des medizinischen Versorgungsnotstands nicht mehr gewährleistet.

In der Regenzeit ist regelmäßig mit der Unterbrechung von Straßenverbindungen durch Erdrutsche oder Unterspülungen zu rechnen. Besonders betroffen sind die Straßenverbindungen über die Anden, wie z.B. die Landverbindung nach Kolumbien und die Passstrecken zu beliebten Feriengebieten wie Merida und Choroní.

Bei der Benutzung von vermeintlich preiswerten Taxis und Bussen besteht ein hohes Risiko, ausgeraubt zu werden.

  • Planen Sie aufgrund der angespannten Verkehrssituation bei Abflügen genügend Zeit für die Anreise zum Flughafen Maiquetia/Caracas ein.
  • Vermeiden Sie Flugverbindungen, die An- und Abfahrten zum Flughafen bei Dunkelheit erforderlich machen.
  • Checken Sie schon am Vortag des Fluges online ein.
  • Informieren Sie sich für Überlandfahrten vor Reiseantritt über die Situation nicht nur am Ankunftsort, sondern auch auf der Strecke.
  • Benutzen Sie nur Taxis und Busse in technisch gutem Zustand mit Funkverkehr zu ihrer Firmenzentrale oder von Hotels empfohlene bzw. gebuchte Fahrzeuge.

Führerschein

Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

LGBTIQ

Rechtliche Besonderheiten

Venezolanische Sicherheitskräfte gehen in der Regel konsequent und gelegentlich mit großer Härte gegen Drogenhandel und -konsum vor. Bei Drogenkonsum drohen hohe Gefängnisstrafen.
Drogenkuriere müssen nach Verschärfung der Strafbestimmungen je nach gefundener Menge und Art der Drogen mit einer Freiheitsstrafe von mindestens acht Jahren bis zu 18 Jahren rechnen. Drogenstraftätern werden keine Hafterleichterungen gewährt.

Geld/Kreditkarten

Die Landeswährung Bolívar Soberano (VES) wurde im August 2018 eingeführt. De facto wurden fünf Nullen der vorherigen Währung, Bolívar Fuerte, gestrichen. Wegen der weiter anhaltenden Hyperinflation wurden im Oktober 2021 erneut sechs Nullen gestrichen und die Währung in Bolívar Digital umbenannt. Landeswährung ist kaum noch erhältlich, es kann deshalb in der Regel kein Geld getauscht werden und die Ausgabe an Geldautomaten wurde eingestellt. Der Zahlungsverkehr erfolgt weitgehend elektronisch und ist meist auch mit internationalen Kreditkarten möglich.
Der USD hat sich als Zahlungsmittel in vielen Geschäften, Hotels und Restaurants etabliert, weshalb ausreichend Bargeld in möglichst kleinen Scheinen (es gibt kein Wechselgeld) mitgeführt werden sollte, allerdings ändert sich der Kurs gegenüber dem Bolívar nahezu täglich.

Beim Einsatz von Kreditkarten ist erhöhte Vorsicht angebracht, da es immer wieder Fälle von betrügerischen Abbuchungen gibt.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls  und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Deutsch-venezolanische Doppelstaater müssen mit einem venezolanischen Pass ein- und ausreisen.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise kein Visum, sofern sie nicht per Segelschiff erfolgt.

Bei Einreise wird jedem Touristen eine Touristenkarte im Flugzeug ausgehändigt, die zu einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen berechtigt. Sollte die Touristenkarte einen Durchschlag haben, sollte dieser während des gesamten Aufenthalts - für den Fall, dass bei der Ausreise oder bei anderen Kontrollen danach gefragt wird - gut aufbewahrt werden. In Venezuela müssen sich auch Ausländer jederzeit ausweisen und ihren legalen Aufenthaltsstatus nachweisen können. Im Fall eines illegalen Aufenthalts droht die Abschiebung nach z.T. längerer Abschiebehaft.

Die visafreie Einreise gilt grundsätzlich auch auf anderen Einreisewegen, vorausgesetzt dass die Einreise nicht mit einem privaten Transportmittel erfolgt und man bei der Einreisekontrolle die Touristenkarte erhält. Dies dürfte bei Einreise auf dem Land/Seeweg besonders schwierig sein.

Visumspflicht für die Einreise nach Venezuela besteht nur noch für Anreisen mit einem Segelschiff, Einreisekategorie „Embarcaciones Deportivas".

Minderjährige

Bei Ausreise aus Venezuela werden auch von ausländischen Reisenden regelmäßig die Geburtsurkunden der mitreisenden Kinder verlangt. Familien mit Kindern sollten daher (internationale) Geburtsurkunden aller Kinder mit sich führen. Sollte ein Elternteil allein mit einem oder mehreren Kindern aus Venezuela ausreisen wollen, ist eine beglaubigte Einverständniserklärung des anderen mitsorgeberechtigten Elternteils in spanischer Sprache vorzulegen. Lebt der nicht mitreisende Elternteil im Ausland, ist die Beglaubigung der Urkunde durch die zuständige venezolanische Auslandsvertretung erforderlich.

Ehemalige venezolanische Staatsangehörige

Es sind in der letzten Zeit vermehrt Fälle aufgetreten, bei denen ehemalige venezolanische Staatsangehörige, die ihre venezolanische Staatsangehörigkeit für eine Einbürgerung in den deutschen Staatsverband aufgegeben haben, Schwierigkeiten bei der Ein – und Ausreise in Venezuela hatten, weil angeblich Zweifel an der Aufgabe der Staatsangehörigkeit bestünden.

  • Führen Sie Nachweise der zuständigen venezolanischen Behörde über die Entlassung aus der venezolanischen Staatsangehörigkeit mit sich.

Ausreisesteuer

Bei der Ausreise per Flugzeug ist die Ausreisesteuer bereits im Flugticketpreis enthalten. Es kommt aber vor, dass im Zuge von Preiserhöhungen zwischen Ticketkauf und Reisedatum beim Abflug Nachzahlungen geleistet werden müssen.

Einreise aus/über Brasilien

Reisende, die aus oder über Brasilien einreisen möchten, müssen derzeit eine Gelbfieberimpfung nachweisen, ohne die bereits die Beförderung von Flughäfen in Brasilien abgelehnt werden kann.

Einfuhrbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährung ist unbegrenzt möglich, ab einem Wert von 10.000 USD aber deklarationspflichtig.

Die Einfuhr von Blumen, Pflanzen, Früchten, Fleischprodukten und Gemüse ist verboten.

Heimtiere

Für die Einfuhr von Heimtieren sind ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis und ein Tollwutimpfzeugnis erforderlich. Beide Unterlagen dürften nicht älter als 15 Tage und müssen in spanischer Übersetzung und vom zuständigen venezolanischen Konsulat legalisiert bzw. mit Apostille des Ausstellungsstaates versehen sein.

Gesundheit

Aktuelles

COVID-19

Am 5. Mai 2023 hat die WHO das Ende der internationalen gesundheitlichen Notlage (PHEIC) für COVID-19 erklärt.

Dengue-Fieber

2023 verzeichnet das Land einen großen Ausbruch von Dengue-Fieber mit doppelt so hohen Fallzahlen als im Vorjahr.

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen mit möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.
  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Impfschutz

Bei direkter Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, eine Gelbfieberimpfung wird jedoch dringend bei Reisen in nahezu alle Landesteile außer zentraler Abschnitte der Nordküste empfohlen. 2021 sind sieben Gelbfieberinfektionen bei Menschen südlich der Gemeinde Maturín im Nordosten Venezuelas (Staat Monagas) aufgetreten.

Bei Einreise aus einem Gelbfieberendemiegebiet wie z.B. den Nachbarländern wird der Nachweis einer Gelbfieberimpfung von allen Personen ab einem Jahr verlangt. Das gilt auch bei einem Aufenthalt von mehr als 12 Stunden im Transit (z. B. in Brasilien).

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Zika-Virus-Infektion

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Hohes Risiko besteht ganzjährig in der Region südlich des Orinoko sowie in einem Streifen nördlich entlang des Orinoko, einschließlich dem Mündungsdelta im Bundestaat Delta Amacuro. Geringes Risiko in den Regionen nördlich davon, einschließlich Caracas und Isla Margarita.

Der Haupterreger ist Plasmodium vivax (77%), der die Malaria tertiana auslöst. Daneben kommt die Malaria tropica (23%) in unterschiedlicher Häufigkeit vor. Siehe auch die aktuellen Verbreitungskarten des Ständigen Ausschusses Reisemedizin (StAR) der DTG.

Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird ggfs. empfohlen.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
  • Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz. 

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung besteht bei den meisten Reisenden nicht, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Leishmaniasis

In den ländlichen Regionen kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch selten die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilende Insektenstichen oder z.B. anhaltendem unklaren Fieber sollte beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung der Leishmaniasen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Trypanosomiasis („Mal de Chagas")

In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften zur Übertragung der Chagas-Krankheit kommen. Das Risiko für Reisende ist sehr gering.

Die Übertragung erfolgt durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt oder selten auch durch die orale Aufnahme von verunreinigten Frucht- bzw. Zuckerrohrsäften. In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierende Organveränderungen kommen.

  • Schützen Sie sich durch eine Expositionsprophylaxe insbesondere durch korrekt angebrachte Bettnetze vor nächtlichen Raubwanzenbissen in einfachen Unterkünften auf dem Land.

Medizinische Versorgung

Das öffentliche Gesundheitssystem in Venezuela ist nicht mehr in der Lage, Kranke adäquat zu versorgen oder notwendige Operationen durchzuführen.

Im privaten Sektor ist in der Hauptstadt Caracas auf vielen Gebieten eine gute medizinische Versorgung gegeben. In Caracas sind gängige Medikamente in vielen Apotheken verfügbar. Für Reisen außerhalb der Hauptstadt wird die Mitnahme einer gut ausgestatteten Reiseapotheke empfohlen.

Eine medizinische Notfallversorgung außerhalb der Hauptstadt ist nicht gegeben.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass regelmäßig vor der Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken unabhängig einer bestehenden Auslandskrankenversicherung eine Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte zu leisten ist, sonst wird unter Umständen gar nicht erst mit der Diagnostik oder Behandlung begonnen. Im Erkrankungsfall können sich Reisende bei der Deutschen Botschaft in Caracas über Ärzte und Krankenhäuser in Venezuela informieren.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab, die Venezuela als Reiseland ausdrücklich einschließt.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen, siehe Reiseapotheke.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss: 

  • Alle Angaben sind zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.
  • Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.
  • Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
  • Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Pass- und Visabestimmungen

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Gesundheitsvorsorge

Übersicht

In den größeren Städten ist die medizinische Versorgung gut.

Die Versorgung mit Medikamenten ist jedoch mangelhaft. Daher sollte an eine gut ausgestattete Reiseapotheke gedacht werden.

Der Abschluss einer weltweit gültigen Reisekrankenversicherung inkl. Rückholversicherung wird dringend empfohlen. Selbst in der Notfallaufnahme in Krankenhäusern wird eine Behandlung verweigert, wenn keine Vorauszahlung oder Sicherheitsleistung (Kredikarten) erbracht wird.

Impfungen

Anmerkungen Impfungen

[1] In Venezuela besteht außerhalb der größeren Städte und an der zentralen Nordküste ein Gelbfieber-Übertragungsrisiko. Eine Übertragung auf den Menschen durch Stechmücken ist leicht möglich. Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber ist bei direkter Einreise aus europäischen Ländern zwar nicht vorgeschrieben, wird aber bei Einreise innerhalb von 6 Tagen nach einem Aufenthalt in einem WHO-Gelfieber-Endemiegebiet verlangt. Bei Aufenthalten außerhalb der größeren Städte und bei Reisen ins Landesinnere wird jedoch allen Reisenden eine Impfung von der WHO ausdrücklich empfohlen.

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, jedoch kann abweichend von offiziellen Bestimmungen gelegentlich ein Cholera-Impfzertifikat verlangt werden. Insbesondere dann, wenn im Herkunftsland Cholera vorkommt bzw. wenn man außerhalb des internationalen Flughafens der Hauptstadt einreist. Touristen sind jedoch in der Regel nicht betroffen. Das Risiko einer Infektion ist nicht auszuschließen. Cholera kommt gelegentlich in den Bundesstaaten Anzoátegui, Delta Amacuro, Monagas, Nueva Esparta und Sucre vor. Um sich zu schützen sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Eine Impfung ist nur in seltenen Fällen zu empfehlen.

[3] Typhus kommt vor. Eine Typhusimpfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.

[4] Ein Malariarisiko besteht ganzjährig in den südlichen und östlichen Provinzen. Erhöhtes Malariarisiko für die gefährlichere Form Malaria tropica (Plasmodium falciparum) besteht in den Urwaldregionen des Amazonas (Atabapo), Bolivar (Cedeno, Gran Sabana, Sifontes, Raul Leoni und Sucre) und Delta Amacuro (Antonia Diaz, Casacoima und Pedernales). Überwiegend die weniger gefährliche Form Malaria tertiana (Plasmodium vivax) in den ländlichen Regionen von Apure, Barinas, Sucre und Tachira; eine deutliche Zunahme der Fälle wird derzeit von Bolivar und Amazonas berichtet. Kein Malariarisiko besteht in den Städten sowie an den mittleren Küstenabschnitten und auf den vorgelagerten Inseln (z.B. Insel Margarita). Die Plasmodium falciparum soll chloroquinresistent sein. In den südlichen und östlichen Provinzen wird eine Notfallmedikation empfohlen, ansonsten reicht ein Schutz durch langärmelige Kleidung und Insektenschutzmittel.

Essen und Trinken

Wegen der hohen Gefahr möglicher Darminfektionen ist auf eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten. Trinkwasser ist normalerweise gechlort und kann u. U. leichte Magenverstimmungen hervorrufen. Das Leitungswasser hat nicht die in Europa gewohnte Qualität. Wasser außerhalb der Städte ist nicht immer keimfrei und sollte sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.

Milch ist pasteurisiert und kann, ebenso wie Milchprodukte aus ungekochter Milch, Fleischwaren, Geflügel, Meeresfrüchte verzehrt, Obst und Gemüse jedoch sollten vorsorglich geschält werden

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.

Bilharziose-Erreger können landesweit (v.a. in den ländlichen Gebieten von Maracay, Aragua, Corabobo und Valencia) in manchen Teichen und Flüssen vorkommen. Das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Chagas-Erkrankungen werden durch Raubwanzen, die vor allem in den ländlichen Gebieten im Norden vorkommen, herbeigeführt. Bei Übernachtungen in einfachen Hütten und im Freien empfiehlt sich ein Insektenschutz mit Moskitonetzen.

Die durch Mücken übertragene Viruserkrankung Chikungunya (CHIC) ist verbreitet und die Fallzahlen stark gestiegen. Wirksamen Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.

Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt vor allem während der Regenzeit von Mai bis Dezember landesweit, vor allem aber im Norden (auch Maracaibo-See) einschließlich der Hauptstadt, vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.

Vereinzelt tritt in ländlichen Gebieten die durch Insekten verursachte Filariose auf. Ein wirksamer Insektenschutz reduziert die Übertragungsgefahr.

Hepatitis A und Hepatitis B kommen landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

HIV/Aids ist weltweit ein Problem und eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen. Die bekannten Risiken sollte man auch hier meiden.

Durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt landesweit vor und kann durch Insektenschutz vermieden werden.

Tollwut kommt landesweit (v.a. in Zulia) vor. Hauptüberträger sind Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Das Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Zu den Symptomen gehören u.a. Fieber, Gelenkschmerzen und eine Bindehautentzündung. Häufig bleibt die Infektion unbemerkt oder verläuft nur mit milden Symptomen. Bisher
dokumentierte, vereinzelte Todesfälle standen überwiegend mit anderen Vorerkrankungen in Zusammenhang. Das Auswärtige Amt rät Schwangeren von nicht zwingend notwendigen Reisen in Gebiete mit aktuellen Zika-Ausbrüchen
ab, weil das Virus im Verdacht steht, bei Ungeborenen Mikrozephalie zu verursachen.
Es existiert weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe.
Eine konsequente Einhaltung persönlicher Mückenschutzmaßnahmen wird empfohlen.

Geld

Währung

Neue Währung: Bolivar digital. Währungskürzel: Bs.D., VED (ISO-Code). Hinweis: Der Bolivar digital hat 6 Nullen weniger als der Bolivar Soberano.

Veraltete Währung: 1 Bolívar Soberano (kurz: Bolívar) = 100 Céntimos. Währungskürzel: Bs.D., VES (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 500.000.000, 200.000.000, 1.000.000, 100, 50, 20, 10, 5 Bs.D. und Münzen sind im Wert von 1 Bs.D. sowie in 50 und 25 Céntimos im Umlauf.

Hinweis: Der US-Dollar wird häufig von Hotels, Restaurants und Mietwagenfirmen akzeptiert. Für die Bezahlung in Bolivar werden elektronische Transaktionen bevorzugt.

 

Kreditkarten

Gängige Kreditkarten wie Visa und Mastercard werden akzeptiert. Elektronische Transaktionen sind die Regel, weil es kaum noch Bargeld gibt. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.

Geldautomaten

Bankkarten
In Venezuela können an wenigen funktionierenden Geldautomaten Kreditkarten zum Abheben von Bargeld genutzt werden. Reisende sollten sich mit ausreichend Bargeld eindecken. Weitere Informationen von Banken und Geldinstituten.

Achtung: Reisende, die mit ihrer Bankkundenkarte im Ausland bezahlen und Geld abheben wollen, sollten sich vor Reiseantritt bei ihrem Kreditinstitut über die Nutzungsmöglichkeit ihrer Karte informieren. 

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich. Reiseschecks können in Venezuela in den Großstädten bei der Wechselstube Italcambio eingelöst werden.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 09.00-16.00 Uhr, teils mit Mittagspause.

Devisenbestimmungen

Keine Beschränkungen, Deklarationspflicht ab 10.000 US$.

Geldwechsel

Ist nur in Wechselstuben (Cambios), Banken und in internationalen Hotels zum staatlich festgelegten Kurs gestattet. US$ werden in kleinen Stückelungen auch als Zahlungsmittel akzeptiert. Euro werden nur in Großstadtbanken getauscht.

Währungen

Wechselkurse

VEF

Öffentliche Feiertage

Anmerkung

Zusätzlich gibt es noch regionale Feiertage. Einzelheiten von der Botschaft oder vom Fremdenverkehrsamt.

Liste der gesetzlichen Feiertage

Zollfrei Einkaufen

Kontaktadressen

contacts

Wirtschaft

Geschäftsetikette

In Geschäftskreisen wird überwiegend Englisch gesprochen, Spanischkenntnisse sind jedoch von Vorteil. Termine sollten rechtzeitig vereinbart werden, und Pünktlichkeit wird erwartet. Visitenkarten werden ausgetauscht.


Öffnungszeiten

Geschäftszeiten: Mo-Fr 08.00-18.00 Uhr mit einer ausgedehnten Mittagspause zwischen 12.00-15.00 Uhr um der Mittagshitze zu entgehen.

Geschäftskontakte

Handelsabteilung der Botschaft von Venezuela
Schillstraße 9-10, D-10785 Berlin
Tel: (030) 832 24 00.

Deutsch-Venezolanische Industrie- und Handelskammer (CAVENAL)
Centro COINASA, Piso 4, Avda. San Felipe, La Castellana, VE-Caracas
Tel: (02 12) 277 38 11.
Internet: www.cavenal.org

Lateinamerikanische Handelskammer in der Schweiz
c/o DPS Communications, Gessnerallee 28, CH-8001 Zürich
Tel: (044) 699 54 47.
Internet: www.latcam.ch

Federación Venezolana de Cámaras y Asociaciones de Comercio y Producción (FEDECAMARAS)
Apdo. 2568, Edificio Fedecàmaras, Piso 5, Pent-House 2, Avenida El Empalme, Urb El Bosque, VE-Caracas
Tel: (02) 731 17 11.
Internet: www.fedecamaras.org.ve

Kommunikation

Post

Luftpost nach Europa ist 3 Tage bis 5 Wochen unterwegs; Sendungen im inländischen Postverkehr brauchen manchmal länger. Auf dem Land- und Seeweg ist Post nach Europa mindestens einen Monat unterwegs. Auf den Postämtern (ipostel) sind neben Briefmarken auch Briefbögen für Luftpost erhältlich, in deren Preis das Porto eingeschlossen ist. Briefkästen für Auslandspost sind mit extranjero bzw. internacional gekennzeichnet. Postämter haben Mo-Fr von 08.00-18.00 Uhr geöffnet. Mit einer zwei- bis dreistündigen Mittagspause sollte immer gerechnet werden.

Telefon

Die Landesvorwahl ist 0058. Alle größeren Städte sind gut mit öffentlichen Telefonen ausgestattet. Sie können mit Münzen oder Telefonkarten genutzt werden. Die günstigste Möglichkeit zu telefonieren, bieten Prepaid-Karten, die man am Flughafen, in Hotels, in CANTV-Geschäftsstellen, am Kiosk, im Postamt oder in Tabakläden kaufen kann. Notrufnummern sind: Polizei 17, Feuerwehr 18 und Rettungswagen 15.

Mobiltelefon

GSM 900 und GSM 850. Zu den Mobilfunkgesellschaften gehört u.a. Digitel (Internet: www.digitel.com.ve). Der Empfangs-/Sendebereich ist auf Caracas und Umgebung begrenzt. Internationale Roaming-Verträge bestehen. Ggf. lohnt sich der Erwerb einer venezolanischen SIM-Karte. 

Internet

Hauptanbieter ist u.a. CantvNet (Internet: www.cantv.net). In den meisten Städten gibt es Internet-Cafés.

Radio

Da sich der Einsatz der Kurzwellenfrequenzen im Verlauf eines Jahres mehrfach ändert, empfiehlt es sich, die aktuellen Frequenzen direkt beim Kundenservice der Deutschen Welle (Tel: (+49) (0228) 429 32 08. Internet: www.dw-world.de) anzufordern.

Sehenswürdigkeiten

sight

Einkaufen

Überblick

Edelsteine, Schmuck, Cacique-Münzen, Gold, Perlen, Schuhe, Handtaschen, Pfeil und Bogen der Indios, Matten, Pfeifen, Körbe, Alpargatas (traditionelle einheimische Fußbekleidung der Campesinos) und Chinchorros (Hängematten).

Öffnungszeiten der Geschäfte:
Mo-Sa 09.00-13.00 und 15.00-19.00 Uhr.

Nachtleben

Einleitung

In den größeren Städten gibt es Nachtclubs und Diskotheken. Im Nationaltheater und auf den vielen städtischen Bühnen kann man Konzerte, Ballettaufführungen, Theaterstücke, Opern und Operetten genießen. Caracas bietet daneben Freilichttheater und Kinos.

Kulinarisches

Übersicht

Spezialitäten sind die Vorspeise Tequenos (dünner Teig um weißen Käse gewickelt und gebraten), Arepas (Maisbrot), Tostadas (das Brotinnere wird entfernt und die knusprige Schale mit Schinken, Käse, gewürztem Fleisch, Hühnersalat oder Quark gefüllt) und Empanadas (Fleischpastete). Roast Lapa (saftiger Braten), Chipi Chipi (Suppe aus kleinen Venusmuscheln) und Hervido (Suppe mit Rindfleisch-, Huhn- oder Fischstücken und einheimischem Gemüse) sind ebenfalls äußerst wohl schmeckend. Die ziemlich scharfe Beilage Guasacaca wird normalerweise zu Fleisch gegessen, Pabellón Criollo (Hackbraten) mit schwarzen Bohnen, Kochbananen und Reis ist eine weitere Delikatesse. Tischbedienung ist üblich. Öffnungszeiten: 19.30-01.00/02.00 Uhr.

Getränke:
Ausländische Weine werden im Land abgefüllt. Mehrere gute einheimische Biersorten, der Aperitif Pousse-Café, Gin und der ausgezeichnete Rum sind zu empfehlen. Merengada (Fruchtfleisch, Eis, Milch und Zucker) ist ein besonders erfrischendes Getränk. Batido ist ebenfalls ein guter Durstlöscher, wird jedoch mit Wasser zubereitet. In den Bars wird am Tisch oder Tresen bedient. Die meisten Bars haben bis spät geöffnet.

Unterkunft

Hotels

In Caracas stehen dem Feriengast ausgezeichnete Hotels zur Verfügung. Im ganzen Land gibt es viele kleinere Hotels; Vorausbuchung empfohlen.

Kategorien:
Hotels werden in drei Kategorien eingestuft. Je teurer das Hotel, desto mehr Komfort wird geboten. Bedienungsgeld wird nicht berechnet, und es gibt keine saisonalen Preisunterschiede.
Hotels außerhalb der Hauptstadt sind preiswerter, der Standard liegt allerdings etwas niedriger. Genauere Informationen enthält der Guía Turistica de Caracas Littoral y Venezuela, der von der Corporación de Turismo de Venezuela herausgebracht wird (s. Adressen).

Camping

Es gibt es keine offiziellen Campingplätze. Man kann sein Zelt an Stränden, auf Inseln, in den Llanos oder den Bergen aufschlagen. Reiseveranstalter, die Dschungeltouren anbieten, organisieren manchmal auch Campingausflüge.

Andere Unterkunftsmöglichkeiten

Auskünfte erteilt: Hostelling International, Av. Lecuna Parque Central, Edif. Tajamar, Nivel OFC 1, Of. 107, Caracas (Tel: (02) 576 44 93) sowie Idiomas Vivos s.r.l., Res. La Hacienda Local 1-4-T, Final Av. ppal. Las Mercedes, Aptdo. 80160, Caracas 1080. Tel: (02) 993 39 30.

Kultur

Religion

Römisch-katholisch (96 %). Protestantische (2 %), orthodoxe und jüdische Minderheiten.

Soziale Verhaltensregeln

Umgangsformen: Zur Begrüßung gibt man sich die Hand. Das Abrazo, eine Kombination aus Umarmung und Händedruck, ist ebenfalls üblich.

Kleidung: In Caracas ist zurückhaltende Alltagskleidung angebracht. Männer sollten bei Geschäftstreffen Anzüge tragen. In Restaurants und zu gesellschaftlichen Anlässen werden Sakko und Krawatte erwartet. An der Küste ist die Kleidung salopper, aber Badebekleidung gehört an den Strand.

Rauchen: Das Rauchen ist in geschlossenen öffentlichen Räumen wie am Arbeitsplatz, in Einkaufszentren, in Restaurants, in Bars, in Diskotheken etc. verboten.

Trinkgeld: Der Betrag liegt in der Regel im Ermessen des Gastes. In den meisten Bar- und Restaurantrechnungen sind 10% Bedienungsgeld enthalten, weitere 5-10% sind üblich. Das Hotelpersonal erwartet ebenfalls Trinkgeld. Taxifahrern gibt man Trinkgeld, indem man den Fahrpreis aufrundet, wenn sie z.B. mit dem Gepäck helfen. In Caracas gibt man mehr Trinkgeld als in anderen Landesteilen. Fremdenführer erhalten üblicherweise 5-10% Trinkgeld.

Klima

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