Brasilien

Sprache

Überblick

Amtssprache ist Portugiesisch in brasilianischer Variante. Englisch und Spanisch werden vereinzelt gesprochen. Im Süden wird auch Deutsch gesprochen, besonders in Santa Catarina, Rio Grande do Sul und Paraná ebenso Französisch und Italienisch; rund 180 Indianersprachen.

Übersicht

Brasilien ist ein verlockendes Land mit schimmernden Sandstränden, tropischen Inseln und malerischen Kolonialstädten. In seinen grünen Regenwäldern gibt es eine unglaubliche Vielfalt von Tierarten, während in den energiegeladenen Großstädten zahlreiche ethnische Gruppen leben.

Brasilien ist vor allem für guten Fußball und seine Musik bekannt, und der leidenschaftliche Geist des Karnevals lebt in jedem Brasilianer. In Rio de Janeiro und Salvador können Besucher alljährlich in das Karnevalsgetümmel und die vielen Samba-Partys eintauchen. Die brasilianische Landschaft ist ebenso vielgestaltig wie ihre Einwohner.

Eine Reise in das Landesinnere offenbart ein gänzlich anderes, doch nicht weniger faszinierendes Brasilien. Nur wenige Touristen wagen dieses Abenteuer, aber was sie erwartet, ist u.a. der größte Regenwald der Erde im Amazonasgebiet, das riesige Binnenland-Feuchtgebiet von Pantanal, die Schluchten und Höhlen der Chapada Diamantina und die Berge von Minas Gerais.

Rio de Janeiro war einer der Austragungsorte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und Hauptaustragungsort für die Olympischen Sommerspiele 2016.

Allgemeines

Zeitzone

Offizieller Name des Staates

Föderative Republik Brasilien.

Hauptstadt

Brasília. 

Geographie

Brasilien bedeckt fast die Hälfte Südamerikas (fünftgrößtes Land der Erde) und grenzt mit Ausnahme Chiles und Ecuadors an alle südamerikanischen Länder. Der Atlantik bildet die östliche Grenze. Das Land besteht zu ca. 60% aus Hochebene und zu 40% aus Flachland. Im Süden, am Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay befinden sich die Iguaçu-Fälle mitten im Dschungel. Die Guyana-Hochebene nördlich des Amazonas besteht teils aus dichten Wäldern, teils aus Steinwüste. Zwischen dem Amazonas und den Flüssen des Südens liegt der Bundesstaat Mato Grosso, Brasiliens riesige Hochebene. Die Berge im Südosten, Sierra da Mantiqueira, erreichen eine Höhe von rund 2800 m. Niedrigere Berge, z. B. in Rio de Janeiro, bilden eine Barriere an der Atlantikküste, die durch zahlreiche Lagunen durchbrochen wird. Die Bundesstaaten Minas Gerais (im Süden), São Paulo, Rio de Janeiro und Paraná sind dicht besiedelt. Inklusive der vorgelagerten Inseln liegt Brasilien in drei Zeitzonen.

Regierung

Präsidiale föderative Republik seit 1988. Verfassung von 1988, letzte Änderung 2010. Zweikammern-Bundesparlament: Abgeordnetenhaus (513 Mitglieder) und Senat (81 Mitglieder). Direktwahl des Staatsoberhauptes alle 4 Jahre (einmalige Wiederwahl). Die 26 Bundesstaaten haben eigene Länderparlamente, denen jeweils ein Gouverneur vorsteht. Unabhängig seit 1822 (ehemalige portugiesische Kolonie). Mitglied in den Vereinten Nationen.

Staatsoberhaupt

Luiz Inácio Lula da Silva, seit Januar 2023.

Regierungschef

Luiz Inácio Lula da Silva, seit Januar 2023.

Elektrizität

Salvador (Bahia) und Manaus: 127 V / 60 Hz;
Brasília und Recife: 220 V, 60 Hz;
Rio de Janeiro und São Paulo 110-120 V, 60 Hz.

Meist zwei- oder dreipolige Stecker. Adapter notwendig.

Die meisten größeren Hotels verfügen über 110 und 220 V-Steckdosen.

Anreise

Vor Ort unterwegs

Reisewarnung

Überblick

Stand - Thu, 03 Nov 2022 14:00:00 +0100
(Unverändert gültig seit: Thu, 03 Nov 2022 14:14:27 +0100)

Letzte Änderungen: Aktuelles - Wahlen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Insbesondere die COVID-19-Bestimmungen unterliegen laufenden Änderungen.
Wir empfehlen Ihnen:

- Verfolgen Sie Nachrichten und Wetterberichte.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Folgen Sie uns auf Twitter: AA_SicherReisen
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Flug- und Bahngesellschaften nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Aktuelles

Wahlen

Nach den Präsidentschafts-, Parlaments- und Gouverneurswahlen ist das politische Klima stark polarisiert; es kann zu vereinzelten Blockaden von Verkehrswegen kommen.

  • Folgen Sie den Anweisungen der Behörden.
  • Halten Sie sich über die lokalen Medien einschließlich sozialer Medien über mögliche spontane und unangemeldete Demonstrationen informiert.

COVID-19

Angesichts der weltweiten COVID-19-Pandemie bestehen weiterhin Risiken bei internationalen Reisen, insbesondere für Personen ohne vollständigen Impfschutz. Hierzu mehr unter COVID-19.

Einreise 

Bestimmungen zur Einreise ändern sich mit der Pandemielage häufig. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Brasiliens.

Reisende, sind verpflichtet, bereits beim Check-in gegenüber der Fluglinie einen Impfnachweis oder einen negativen COVID-19-Test (Antigen-/RT-PCR-Test, nicht älter als einen Tag vor Abflug) vorzulegen. Kinder unter 12 Jahren müssen keinen Impf- oder Testnachweis vorlegen. Es werden Impfstoffe der brasilianischen Gesundheitsbehörde oder der Weltgesundheitsorganisation akzeptiert. Die jeweilige letzte Impfung/Einzelimpfung muss mindestens 14 Tage vor Abflug erfolgt sein. Der Impfnachweis ist in Papierform oder digital, in englischer, portugiesischer oder spanischer Sprache vorzulegen.

Impfnachweise, welche nur aus einem QR-Code bestehen, werden nicht anerkannt. Aus dem Impfzertifikat muss hervorgehen: Vollständiger Name der geimpften Person, Name des verwendeten Impfstoffes, Chargennummer, Daten der Impfungen. Genesenennachweise werden grundsätzlich nicht akzeptiert.

Einreisen auf dem Landweg unterliegen den oben genannten Regeln zu Flugreisen. Der entsprechende Nachweis muss am Grenzübergang oder dem entsprechenden Beförderungsunternehmen vorgelegt werden.  Weitere Informationen erteilt die brasilianische Gesundheitsbehörde.

Ausreise und Transit 

Zwischen Brasilien und Europa bestehen regelmäßige kommerzielle Flugverbindungen. Der innerbrasilianische Flugverkehr findet statt.

Beschränkungen im Land

Im Dienstleistungssektor können Einschränkungen wie z.B. kürzere Öffnungszeiten und ein reduziertes Gastronomieangebot bestehen. Die Maskenpflicht innerhalb Brasiliens ist nicht einheitlich geregelt, weshalb Reisende gebeten werden, sich nach den lokalen Bestimmungen zu erkundigen.

Empfehlungen

  • Informieren Sie sich kurz vor Abreise nochmals über die aktuell gültigen Einreisebestimmungen für Brasilien.
  • Bei unbedingt notwendigen Reisen, nehmen Sie vor Reiseantritt Kontakt mit der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung auf.
  • Erkundigen Sie sich unbedingt bei Ihrer Fluggesellschaft über die aktuellen Beförderungsbedingungen und mögliche Änderungen im Flugplan.
  • Achten Sie auf die Einhaltung der AHA-Vorschriften und befolgen Sie zusätzlich die Hygienevorschriften der brasilianischen Behörden. Bei Verstößen gegen die Hygienevorschriften können hohe Geldstrafen verhängt werden.
  • Informieren Sie sich über detaillierte Maßnahmen und ergänzende Hinweise der brasilianischen Regierung. 
  • Reisen Sie neben Ihrem Digitalen COVID-Zertifikat der EU auch mit Ihrem deutschen/internationalen Impfausweis im Original, da für den Besuch von Sehenswürdigkeiten, Theatern, etc. in einigen Städten (z.B. Rio de Janeiro, São Paulo) eine vollständige Impfung gegen COVID-19 nachzuweisen ist.

Sicherheit

Von Reisen in die unmittelbaren Grenzgebiete zu Venezuela wird abgeraten.

Terrorismus

Innenpolitische Lage

In Brasilien finden - zumeist in den großen Städten - immer wieder unerwartet Demonstrationen statt, die in der Vergangenheit vereinzelt zu Ausschreitungen geführt haben. Dies gilt insbesondere für die Hauptstadt Brasilia, São Paulo, Rio de Janeiro sowie für andere Großstädte des Landes.

Aufgrund der andauernden Krise in Venezuela und damit verbundener Bandenkriminalität, Schmuggel und Flüchtlingen sowie begrenzter Präsenz von Sicherheitskräften wird von Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet abgeraten. Es kann zu kurzfristigen Grenzschließungen kommen.

  • Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
  • Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
  • Vermeiden Sie Reisen und Aufenthalte im unmittelbaren Grenzgebiet zu Venezuela.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate und die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, sind in Brasilien hoch, besonders in den Großstädten wie Belém, Fortaleza, Maceio, Porto Alegre, Recife, Rio de Janeiro, Salvador, São Luiz und São Paulo. Dort wiederum sind Armensiedlungen (Favelas) besonders stark betroffen. Die Favelas von Rio de Janeiro waren zuletzt immer wieder von Gewaltakten, z.T. mit Todesfolge betroffen. Favelas werden teilweise von Kriminellen und Drogenbanden kontrolliert. Bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, fallen häufig auch Unbeteiligte zum Opfer.

Eine Häufung krimineller Zwischenfälle ist vor allem in weniger belebten Straßen der Innenstädte, an Stränden sowie auf Zubringerautobahnen zu den Flughäfen zu verzeichnen. In größeren Flughäfen können Taxis bereits im Flughafengebäude gebucht und bezahlt werden, was mit höherer Sicherheit verbunden ist.

Auf Straftaten im Umfeld der Prostitution (Diebstähle, Raub, Überfälle etc.) wird besonders hingewiesen. Verbreitet ist die Verabreichung von Getränken mit Schlaf- bzw. willensverändernden Mitteln. Weiterhin wird vereinzelt auch von Überfällen bei geführten Bootsfahrten im Amazonasgebiet berichtet.

Täter sind häufig bewaffnet und stehen oft unter Drogeneinfluss, sodass vor Gewalt- und dem Gebrauch von Schusswaffen, auch aus nichtigem Grund, nicht zurückgeschreckt wird.

Zur Hauptverkehrszeit kommt es in überfüllten Bussen und Zügen häufiger zu Taschendiebstählen.

Reisende werden gegen ihren Willen und in Unkenntnis als „Drogenschmuggler" missbraucht.

  • Seien Sie in allen Landes- und Stadtteilen stets besonders vorsichtig.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher z.B. im Hotelsafe auf und führen nur Kopien mit.
  • Verstauen Sie mobile Geräte unauffällig, z.B. in einer verschließbaren Reisetasche, oder legen Sie diese in einen Safe.
  • Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
  • Verzichten Sie auf auffällige Kleidung, Uhren und (Mode-)Schmuck und tragen und zeigen Sie in der Öffentlichkeit Uhren und Smartphones nicht sichtbar.
  • Führen Sie stets einen geringeren Geldbetrag zur widerstandslosen Herausgabe mit.
  • Leisten Sie bei Überfällen keinen Widerstand.
  • Lassen Sie vor allem in Bars und anderen Lokalitäten Getränke nie unbeaufsichtigt.
  • Nehmen Sie keine Prostituierten oder flüchtigen Bekannte in das eigene Hotelzimmer mit.
  • Sehen Sie zur Verringerung des Risikos, Opfer eines – nicht selten auch vorgetäuschten - Verkehrsunfalls oder Fahrzeugraubs zu werden von Überlandfahrten in der Nacht ab.
  • Bestehen Sie nicht auf Ihr Vorfahrtsrecht.
  • Halten Sie im Stadtverkehr die Fenster des Fahrzeugs geschlossen, die Türen verriegelt und verstauen Sie Wertgegenstände außer Sichtweite.
  • Seien Sie besonders vorsichtig an Ampeln und im stockenden Verkehr.
  • Benutzen Sie auf drei- oder mehrspurigen Straßen die mittlere Spur.
  • Ziehen Sie nachts Taxis öffentlichen Verkehrsmitteln vor.
  • Seien Sie vorsichtig bei Lockangeboten z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen.
  • Nehmen Sie kein Gepäck für Fremde mit, kontrollieren Sie Ihr eigenes Gepäck.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.

Rio de Janeiro

In ganz Rio de Janeiro, auch in den beliebten Stadtvierteln Copacabana, Ipanema, Leblon, Botafogo, Santa Teresa und im Ausgehviertel Lapa ereignen sich immer wieder Diebstähle und Überfälle, auch tagsüber. Die Täter, die teilweise in Gruppen agieren, haben es insbesondere auf Mobiltelefone, Schmuck, Scheckkarten und Bargeld abgesehen. Es kommt gerade in letzter Zeit vermehrt dazu, dass Kreditkarten (insbesondere in Ipanema und Copacabana) kopiert werden, um im Anschluss missbräuchlich damit zu verfügen. Häufig kommt es in Taxis zu Kreditkartenbetrug. Das Zentrum (Centro) Rios ist nach Geschäftsschluss, am Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen unbelebt und nicht sicher. Die oft menschenleeren Straßen der Innenstadt sollten daher am Wochenende, feiertags und nachts gemieden werden. Nach Einbruch der Dunkelheit und insbesondere während des Karnevals (Straßenkarneval und Sambodrom), des Silvesterfeuerwerks an der Copacabana und bei sonstigen Großveranstaltungen ist vermehrte Wachsamkeit geboten.

In den Favelas kommt es immer wieder zu Schusswechseln, bei denen oft auch Unbeteiligte zu Schaden kommen. wird.

Wanderungen in den Naturparks in und außerhalb der Stadt sollten nach Möglichkeit nur in Gruppen und auf markierten und belebten Wegen unternommen werden.

  • Zahlen Sie in Taxis bevorzugt mit Bargeld.
  • Von nächtlichen Strandspaziergängen wird dringend abgeraten.
  • Von einem Besuch jeglicher Favelas von Rio de Janeiro, auch derjenigen im Bereich der Südzone und des Zentrums, wird dringend abgeraten.

São Paulo

In São Paulo ist das historische Stadtzentrum um die Praça da Sé (vor der Kathedrale) unter der Woche nachts sowie nach Geschäftsschluss am Wochenende unbelebt und nicht sicher. Gleiches gilt für die Gegend um die belebte Metro-Station „Estaçao da Luz", die zu den genannten Zeiten gemieden werden soll. Im Stadtzentrum gibt es viele Obdachlose, die zum Teil drogensüchtig sind und Passanten zuweilen belästigen.

Auch bewaffnete Überfälle und Blitzentführungen in bevorzugten, besseren Wohngegenden haben zugenommen und führen nicht selten zu Schusswechseln mit privaten Sicherheitskräften oder Polizisten (häufig auch in Zivil), auch tagsüber.

  • Seien Sie im gesamten Stadtgebiet, auch in besseren Gegenden, besonders vorsichtig.

Ceará und Fortaleza

Nach einer Welle von Gewalttaten gegen öffentliche Einrichtungen und das öffentliche Verkehrsnetz sind die Mobilität und das öffentliche Leben im Bundesstaat Ceará und seiner Hauptstadt Fortaleza nach wie vor teilweise eingeschränkt.

  • Seien Sie bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Reisen in das Landesinnere vorsichtig.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten in Überlandbussen.
  • Vermeiden Sie Fußwege im Dunkeln.

Recife und der Nordosten

In den letzten Jahren treten häufiger gezielte Überfälle auf Busse auf. Bewaffnete Überfälle auf Überlandbusse sind auch keine Seltenheit im Nordosten.

  • Seien Sie bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Reisen in das Landesinnere vorsichtig.
  • Meiden Sie im Stadtgebiet von Recife die öffentlichen Verkehrsmittel und benutzen Sie grundsätzlich Taxis oder Uber.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten in Überlandbussen.

Natur und Klima

Das Klima ist im Norden und Zentrum tropisch und im Süden subtropisch.
In der Regenzeit, die im Süden und Südosten von November bis Anfang April und im Nordosten von April bis Juli andauert, kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Dies führt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch unpassierbare Straßen und Brücken.

  • Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
  • Informieren Sie sich regelmäßig über die Wetter- und Straßenlage, insbesondere, wenn Reisen auf dem Landweg anstehen.
  • Beachten Sie die Hinweise lokaler Behörden.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Die Verkehrswege können aufgrund von Maßnahmen im Zusammenhang zur Eindämmung von COVID-19 beeinträchtigt sein, siehe Aktuelles.

Es existiert ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz und zahlreiche Überlandbusverbindungen. Eisenbahnverbindungen gibt es kaum. In den Metropolen gibt es zudem U- und Straßenbahnen.

Aus Deutschland kommend muss Fluggepäck am brasilianischen Eingangsflughafen (Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife, Brasilia etc.) entgegengenommen und für eine evtl. Weiterreise zum Reiseziel erneut aufgegeben werden. Eine Durchbeförderung erfolgt nicht, auch wenn dies bei der Gepäckaufgabe in Deutschland häufig behauptet wird.

Bei Autofahrten ist wegen des zum Teil schlechten Zustands vieler Straßen äußerste Vorsicht geboten. Auf Autobahnen besteht häufig Mautpflicht, die in bar an Mautstationen entrichtet werden kann. Es gibt insbesondere auf diesen zum Teil recht modernen Strecken zahlreiche elektronische Geschwindigkeitskontrollen.

In den Städten empfiehlt sich in der Regel die Benutzung der relativ preiswerten Taxis.

Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig verbreitet. Spanisch wird im Süden Brasiliens teilweise verstanden. Auch nur rudimentäre Portugiesisch-Kenntnisse werden dankbar angenommen und sind in jedem Falle hilfreich.

  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten.
  • Für Fahrzeugführer gilt absolutes Alkoholverbot. Verstöße werden rigoros verfolgt und mit hohen Strafen geahndet.

Führerschein

Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügen grundsätzlich ein deutscher Führerschein sowie ein zusätzlicher Identitätsnachweis (Reisepass). Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen nationalen Führerscheins, mitzuführen.

Lediglich für die alten grauen Führerscheine ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung zwingend vorgeschrieben. Für die Führerscheine der Klassen C, D und E ist zu beachten, dass in Brasilien ein Mindestalter des Führerscheininhabers von 21 Jahren verlangt wird.

LGBTIQ

Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten, die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.

Rechtliche Besonderheiten

Drogen

Von Drogenkonsum und Drogenhandel wird nachdrücklich abgeraten. Drogendelikte, auch die Beförderung von Drogen über die Landesgrenzen werden in Brasilien streng geahndet. Es drohen hohe Strafen, auch für Drogenkuriere, und auch dann, wenn Reisegepäck, Pakete, Geschenke, Warenproben o.ä. für Dritte transportiert werden soll. Haftstrafen müssen regelmäßig - oft unter schwer erträglichen Bedingungen - in Brasilien verbüßt werden.

  • Seien Sie misstrauisch, insbesondere dann, wenn Ihnen die Reise finanziert werden soll.
  • Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt und befördern Sie keine Pakete für Fremde.

Sexualstraftaten

Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe zwischen vier und zehn Jahren geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung und Bloßstellung in der Presse rechnen. Darüber hinaus werden solche Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland begangen werden, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt.

Auch einvernehmliche sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen sind nach brasilianischem Recht strafbar. In der Vergangenheit führte bereits das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen in Badebekleidung am Strand zum Einschreiten der brasilianischen Behörden. Zu besonderer Zurückhaltung in diesem Bereich wird deshalb dringend geraten.

Baden „oben ohne"/Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit

Baden „oben ohne" gilt in Brasilien als Erregung öffentlichen Ärgernisses; ebenso das Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit, z. B. am Strand. Beides kann zur Festnahme bzw. einem Gerichtsverfahren führen. Suchen Sie zum Kleidungswechsel daher stets Umkleidekabinen oder andere geeignete Räumlichkeiten auf.

Tier- und Pflanzenschutz

Brasilien verfügt über strenge Strafvorschriften zum Schutz von Flora und Fauna. Verstöße werden von den brasilianischen Behörden konsequent verfolgt und auch mit Haftstrafen geahndet. Besonders streng werden Versuche verfolgt, frei lebende und geschützte Pflanzen und Tiere aus Brasilien zu exportieren. Das gilt für nahezu alle Zierfischarten aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und –samen sowie für Insekten und Spinnen (Vogelspinne!). Bereits der Transport geschützter Tiere oder Pflanzen von einem brasilianischen Bundesstaat in einen anderen ist – sofern keine ausdrückliche staatliche Genehmigung vorliegt – strafbar. Es gibt einen umfangreichen und damit zwangsläufig unübersichtlichen Katalogs von in Brasilien geschützten Tieren und Pflanzen.

  • Kaufen und sammeln Sie daher keine Tiere oder Pflanzen/Pflanzensamen und versuchen Sie auch nicht, diese auszuführen.

Besuch von Indigenenschutzgebieten

Für Reisen in Indigenenschutzgebiete wird eine vorher bei der FUNAI (Nationale Indigenenstiftung) einzuholende Genehmigung benötigt. Wer ohne eine solche Autorisierung in einem Schutzgebiet angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen rechnen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Real (BRL). Die gängigen internationalen Kreditkarten werden landesweit akzeptiert. Bargeldabhebungen mit deutschen Kreditkarten oder mit EC-Maestro Karten sind an entsprechend gekennzeichneten Automaten (u. a. Citibank, Banco24Horas, Banco do Brasil, Bradesco) grundsätzlich weiterhin möglich. Viele Reisende berichten jedoch von Schwierigkeiten.

Üblich sind Begrenzungen des täglich aus Bargeldautomaten ziehbaren Geldbetrages auf zwischen 500 oder 2.500 BRL (je nach Bank und Region Brasiliens). Alternative Möglichkeiten der Geldversorgung sollten in Betracht gezogen werden. V-Pay-Karten werden im außereuropäischen Ausland nicht akzeptiert.

Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da manchmal trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Insbesondere ist auf Vorrichtungen zu achten, mit denen die Karten kopiert oder das Eintippen der Geheimzahlen aufgezeichnet werden könnte.

  • Erkundigen Sie sich vor Abreise bei Ihrer Bank, ob Bargeldabhebungen in Brasilien zugelassen sind.
  • Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf eine Versorgung mit BRL an Geldautomaten.
  • Seien Sie bei Barabhebungen an Geldautomaten besonders vorsichtig. Nutzen Sie zur Minimierung des Überfall- und Kartenbetrugsrisikos die Automaten tagsüber an Werktagen, möglichst innerhalb der Vorräume von Bankfilialen und nicht auf offener Straße.

Einreise und Zoll

Ein- und auch Durchreisebestimmungen können aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 derzeit abweichen, siehe Aktuelles.

Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls  und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Visum

Seit Inkrafttreten des Abkommens zwischen der EU und Brasilien am 1. Oktober 2012 dürfen deutsche Staatsangehörige für touristische oder geschäftliche Zwecke nach Brasilien visafrei ein- oder durch Brasilien durchreisen und sich höchstens 90 Tage während eines Sechs-Monats-Zeitraums dort aufhalten. Hierunter fallen

- touristische Aktivitäten,
- Verwandtenbesuche,
- Erforschung kommerzieller Möglichkeiten, Teilnahme an Sitzungen, Vertragsunterzeichnungen sowie finanzielle, managementbezogene und administrative Tätigkeiten,
- Teilnahme an Konferenzen und Seminaren, vorausgesetzt, dass diese Tätigkeiten nicht aus brasilianischen Quelle entlohnt werden (außer der unmittelbaren Übernahme der Aufenthaltskosten oder der Zahlung eines Tagesgeldes),
- Beteiligung an Sport- und Künstlerwettbewerben, vorausgesetzt, dass die Teilnehmer nicht aus brasilianischen Quellen entlohnt werden, auch wenn bei dem Wettbewerb Preise, einschließlich Preisgelder, zu gewinnen sind.

Bei einem von vornherein beabsichtigten Aufenthalt von über 90 Tagen ist unbedingt vor Ausreise ein Visum bei der für den Wohnort zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland zu beantragen.

Ebenso sollten diejenigen Personen, die beabsichtigen entlohnte Tätigkeiten auszuüben, einer Beschäftigung nachzugehen, in der Forschung tätig zu sein, ein Praktikum oder Studien zu absolvieren, Sozialarbeit zu verrichten, technische Hilfe zu leisten oder missionarisch, religiös oder künstlerisch tätig zu sein, grundsätzlich vor der Einreise bei der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Erfahrung bringen, ob für die geplante Reise ein Visum benötigt wird bzw. dort ein Visum beantragen. Die nachträgliche Erteilung eines Visums in Brasilien ist nicht möglich.

Minderjährige

Brasilianische Minderjährige (auch Doppelstaater), die nicht von beiden Elternteilen oder Erziehungsberechtigten begleitet werden, bedürfen einer entsprechenden Einverständniserklärung des nicht mitreisenden Elternteils bzw. beider Eltern oder Erziehungsberechtigten. Die elterliche Einverständniserklärung muss zur Beglaubigung entweder vor einem brasilianischen Konsularbeamten an einer brasilianischen Auslandsvertretung oder bei einem brasilianischen Notariat (Cartório) abgegebenen werden, sofern sie nicht im brasilianischen Reisepass des/der Minderjährigen vermerkt ist.

Zum Thema „Reisegenehmigung für Minderjährige" bietet die brasilianische Botschaft in Berlin ausführliche Hinweise.

Es wird dringend empfohlen, sich rechtzeitig vor Einreise des Kindes in Brasilien bei der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung zu informieren und die notwendigen Vorkehrungen zu treffen.

Auch wenn die Pflicht zur Vorlage einer Reisegenehmigung nach Auskunft der brasilianischen Botschaft in Berlin auf nicht-brasilianische Minderjährige grundsätzlich nicht zutrifft, ist es dennoch empfehlenswert, dem ohne Begleitung durch die Eltern bzw. mit nur einem Elternteil ins Ausland reisenden Kind neben dem erforderlichen Ausweisdokument eine formlose Einverständniserklärung sowie eine Kopie der Ausweisdatenseite des/der Personensorgeberechtigten mitzugeben.

Deutsch-brasilianische Doppelstaater

Reisende, die neben der deutschen auch die brasilianische Staatsangehörigkeit besitzen, müssen mit dem brasilianischen Reisepass nach Brasilien ein- und ausreisen.

Reisen über Drittstaaten

Reisende, die beabsichtigen von Brasilien mit Transit in einem Drittstaat nach Europa zu reisen, sollten sich informieren, ob für die Einreise in dieses Drittland der Nachweis einer Gelbfieberimpfung vorgeschrieben ist. Sonst kann bereits die Beförderung von Flughäfen in Brasilien abgelehnt werden. Impfausweise sollten immer im Original mitgeführt werden, da Kopien oftmals nicht anerkannt werden.

Einfuhrbestimmungen

Gegenstände für den persönlichen Bedarf des Einreisenden, die für die Fahrt oder den Aufenthalt vorgesehen sind, können zollfrei eingeführt werden.

Ein striktes Einfuhrverbot besteht für Drogen, frische Nahrungsmittel und für exportierten brasilianischen Alkohol.

Devisen dürfen unbegrenzt eingeführt werden.

Allerdings müssen Beträge, die den Gegenwert von 10.000 BRL übersteigen, unabhängig von Währung und Form, bei der Einreise deklariert werden.

Verschreibungspflichtige Medikamente ebenso wie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können unter Vorlage des Arztrezeptes, welches den Namen des Patienten und des Medikaments/Ergänzungsmittels eindeutig erkennen lässt, eingeführt werden.

Detaillierte Einfuhrbestimmungen erteilt die brasilianische Receita Federal (Portugiesisch).

Nähere Informationen dazu sowie eventuell notwendige Formulare bietet die brasilianische Botschaft in Berlin.

Heimtiere

Insbesondere die Ausfuhr von (ggf. zuvor eingeführten) Haustieren aus Brasilien gestaltet sich als Herausforderung mit hohen bürokratischen Hürden. Es wird geraten, sich ggf. an die brasilianischen Behörden und/oder entsprechende brasilianische Dienstleister zu wenden. Eine Quarantänefrist für Haustiere bei der Einfuhr nach Brasilien besteht nicht. Die Einfuhr lebender Vögel nach Brasilien ist untersagt.

Gesundheit

Aktuelles

COVID-19

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Erkrankung COVID-19, die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird, zur Pandemie erklärt.

  • Beachten Sie die fortlaufend aktualisierten Informationen zu COVID-19 sowie die Hinweise im Merkblatt COVID-19, auf den Seiten der WHO, des RKI und der BZgA.
  • Lassen Sie sich gemäß der aktuellen STIKO-Empfehlung und den Bestimmungen des Gastlandes gegen COVID-19 impfen.

Gelbfieber

Seit 2016 kommt es zu einer Zunahme der Gelbfieberfälle im Südosten Brasiliens. Ein Ansteckungsrisiko besteht auch in den Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Minas Gerais und Mato Grosso. Aus der Küstenregion des Bundesstaates Rio de Janeiro (Ilha Grande, Ilhabela und Angra dos Reis) wurden wiederholt Gelbfieberfälle auch mit Todesfolge bei ungeimpften Reiserückkehrern gemeldet.

Nur noch wenige Gebiete sind derzeit gelbfieberfrei bzw. bisher ohne gemeldete Fälle.
Es werden große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt.
Bisher wurden alle Infektionen im sog. sylvatischen Zyklus akquiriert, d.h. bei Aufenthalt in bewaldeten Gebieten, ohne dass sich ein urbaner Zyklus (Mensch-Mücke-Mensch-Übertragung, Stadtgelbfieber) etablieren konnte.

Impfschutz

Impfbestimmungen können aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 derzeit abweichen, siehe Aktuelles.

Brasilien verlangt bei der Einreise aus Europa keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der größte Teil Brasiliens ist inzwischen Gelbfieberendemiegebiet, so dass eine Impfung zum persönlichen Schutz dort notwendig wird. Das Ausmaß der betroffenen Regionen in Brasilien ändert sich auch kurzfristig.

Die Impfung wird allen Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat spätestens 10 Tage vor Einreise nach Brasilien dringend empfohlen.
Bei einer Erstimpfung bei Kindern vor dem 2. Lebensjahr, bei Schwangeren oder Immunsupprimierten sollte die Notwendigkeit einer Wiederimpfung mit dem Tropen- oder Reisemediziner besprochen werden.
Dazu kommt, dass bei anschließender Weiterreise in bestimmte Drittländer, siehe www.who.int, der Nachweis eines Impfschutzes dort aus Brasilien kommend bei Einreise erforderlich ist. Es ist zu beobachten, dass die Länder in der Region Süd- und Mittelamerika verstärkte Kontrollen durchführen und sich Einreisebestimmungen ändern.

Für die reisemedizinische Beratung wird empfohlen, bei der Impfindikation den genauen Reiseverlauf der Patienten, die aktuellen epidemiologischen Daten und auch mögliche Weiterreisen zu beachten. Im Zweifel empfiehlt das Auswärtige Amt die Impfung.

  • Kontaktieren Sie bei Unsicherheit Ihren Tropen- oder Reisemediziner.
  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung im Merkblatt Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Zika-Virus-Infektion

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

Dengue-Fieber

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue-Fieber, siehe Merkblatt Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Merkblatt Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Merkblatt Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Malaria tropica und Mischinfektionen kommen nur zu ca. 16% vor, der Rest sind Malaria tertiana-Infektionen. Ein hohes Risiko besteht im Amazonasbecken (Bundesstaaten Acre, Amapá, Amazonas, Roraima, nördliche Hälfte von Rondônia sowie im Bundesstaat von Pará Teilgebiete im Norden und Südwesten und Teilgebiete im Bundesstaat Mato Grosso).

Geringes Risiko im Rest von Pará, Nordwesten von Mato Grosso, südliche Hälfte von Rondônia, entlang des Amazonas Flusses von Manaus bis Mündungs-Delta Zentren der Städte von Manaus, Porto Velho und Boa Vista.

Minimales Risiko im Rest von Mato Grosso und Staaten von Mato Grosso do Sul, Maranhão und vereinzelt in ländlichen Regionen von Ceará, Espirito Santo, Goiás, Minas Gerais, Piauí, Paraná, Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Tocantins sowie in ländlichen bewaldeten Gegenden der Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo, Bahia: Wenceslau Guimarães.

Malariafrei sind die Städte Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Recife, Fortaleza und Salvador, Iguaçu-Fälle sowie der Osten bzw. der Südosten des Landes falls nicht oben angegeben. Siehe auch die aktuellen Verbreitungskarten des Ständigen Ausschusses Reisemedizin (StAR) der DTG.

Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird ggfs. empfohlen.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
  • Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz. 

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Merkblatt Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Rocky Mountain Spotted Fever

Seit Dezember sind vereinzelte Fälle dieser saisonal durch Zecken übertragenen bakteriellen Infektionskrankheit im Bundesstaat São Paulo aufgetreten. In der Regel kommt es zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In ungünstigen Fällen kann es beim Befall von Lunge, Nieren und dem Gastrointestinaltrakt zu lebensgefährlichen Komplikationen / Blutungen kommen.

  • Achten Sie bei Aktivitäten im Freien unbedingt auf Schutz vor Zecken (adäquate Kleidung, Repellentien).

Leishmaniasis

In den ländlichen Regionen insbesondere im Norden und Nordosten kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilende Insektenstichen oder z.B. anhaltendem unklaren Fieber sollte beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung der Leishmaniasen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Trypanosomiasis („Mal de Chagas")

In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften zur Übertragung der Chagas-Krankheit kommen. Das Risiko für Reisende ist sehr gering.

Die Übertragung erfolgt durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt oder selten auch durch die orale Aufnahme von verunreinigten Frucht- bzw. Zuckerrohrsäften. In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierende Organveränderungen kommen.

  • Schützen Sie sich durch eine Expositionsprophylaxe insbesondere durch korrekt angebrachte Bettnetze vor nächtlichen Raubwanzenbissen in einfachen Unterkünften auf dem Land.

Luftverschmutzung

Medizinische Versorgung

Das medizinische Versorgungsangebot ist zumindest in den großen Städten im privaten Sektor überwiegend auf westeuropäischem Standard. Der öffentliche Sektor ist hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z.T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen nicht selten defizitär strukturiert.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass regelhaft vor der Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken unabhängig einer bestehenden Auslandskrankenversicherung eine Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte zu leisten ist, sonst wird u.U. gar nicht erst mit der Diagnostik oder Behandlung angefangen.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss: 

  • Alle Angaben sind zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.
  • Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.
  • Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
  • Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Gesundheitsvorsorge

Gesundheitszeugnis

Für eine Arbeitserlaubnis sind ein Gesundheitszeugnis sowie ein negativer HIV-Test in deutscher und portugiesischer Sprache erforderlich.

Übersicht

Die medizinische Versorgung im Lande ist, soweit es sich um die größeren Städte handelt, mit der in Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Lande jedoch vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Deutsch-, französisch- oder englischsprachige Ärzte sind in allen größeren Städten zu finden. Die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der ihnen bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur Verfügung. Das Hauptkrankenhaus in São Paulo ist das Hospital das Clinicas. Die Kosten der medizinischen Behandlungen sind hoch.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.

Impfungen

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird bei Einreise aus Europa zurzeit nicht verlangt. Ein internationales Impfzertifikat gegen Gelbfieber wird von Reisenden verlangt, die älter als 9 Monate alt sind und aus Angola und der Demokratischen Republik Kongo kommen.

Unabhängig von den offiziellen Impfbestimmungen wird eine Gelbfieber-Impfung für alle Reisenden nach Brasilien von der WHO empfohlen. Eine Liste der Gelbfieber-Endemiegebiete ist unter www.who.int zu finden.

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist für die Einreise nicht erforderlich, das Risiko einer Infektion besteht jedoch. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Die Infektionsgebiete liegen in den Staaten Alagoas, Bahia, Paraíba, Pernambuco und Sergipe.

[3] Typhus kommt vor. Eine Impfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.

[4] Die weniger gefährliche Malaria-Art Plasmodium vivax und die gefährlichere Form Plasmodium falciparum herrschen vor. Es gibt weitaus mehr Infizierungen mit Plasmodium vivax als mit Plasmodium falciparum. Die weniger häufig vorkommende Form Plasmodium falciparum ist gegen Chloroquin- und Sulfadoxin/Pyrimethamin äußerst resistent. Empfohlen wird der Impfstoff Mefloquine.

Malariaschutz ist ebenfalls ganzjährig erforderlich in den meisten bewaldeten Gebieten unter 900 m. Es besteht ein hohes Malariarisiko in Amapà, Amazonas, Maranhao (W), Mato Grosso (N), Parà (außer Belèm City), Tocantins (W) und den Außenbezirken der Städte Pôrto Velho, Boa Vista, Macapà Manaus, Santarém, Maraba, Rio Branco und Cruzeiro do Sul.

Essen und Trinken

Wasser sollte zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.

Milch ist außerhalb der Stadtgebiete in der Regel nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser weiterverarbeiten. Produkte aus ungekochter Milch sollte man meiden. Fleisch- oder Fischgerichte sollten nur gut durchgekocht und heiß serviert gegessen werden. Den Genuss von Schweinefleisch, Mayonnaise und Salat am besten vermeiden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.

Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor. Herdförmiges Vorkommen im Norden und Osten, im Mato Grosso und Amazonasbecken. Das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Chikungunya kommt in einigen Bundesstaaten (ländlichen Gebieten) von Brasilien vor. Es wird deshalb ein ausreichender Schutz gegen Mücken empfohlen. 

Während des Sommers muss vor allem im Süden Brasiliens, insbesonders in den Bundesstaaten Rio de Janeiro und Sao Paulo, wieder mit neuen Ausbrüchen von Dengue-Fieber gerechnet werden. Im Norden besteht ein ganzjährigen Risiko; dort sind vor allem die Staaten Ceara, Bahia, Maranhao, Paraiba, Pernambuco und Piaui betroffen. Schutz vor tag- und nachtaktiven Überträgermücken beachten.  

Landesweit tritt vereinzelt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel. 

Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen. Vorkommen von Hepatitis B vor allem im Amazonasbecken.

HIV/Aids ist eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.

Leishmaniose kommt landesweit, besonders aber in der Küstenregion vor. Auch hier empfiehlt sich ein Insektenschutz.

Epidemische Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis kommen vor allem in den Slums der östlichen Großstädte vor. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen.

Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind vor allem in den Bundesstaaten Maranhão und Pará Flughunde ("Vampire"), aber auch Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Das Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Zu den Symptomen gehören u.a. Fieber, Gelenkschmerzen und eine Bindehautentzündung. Häufig bleibt die Infektion unbemerkt oder verläuft nur mit milden Symptomen. Bisher dokumentierte, vereinzelte Todesfälle standen überwiegend mit anderen Vorerkrankungen in Zusammenhang. Das Auswärtige Amt rät Schwangeren von nicht zwingend notwendigen Reisen in Gebiete mit aktuellen Zika-Ausbrüchen ab, weil das Virus bei Ungeborenen Mikrozephalie zu verursachen.
Es existiert weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe. Eine konsequente Einhaltung persönlicher Mückenschutzmaßnahmen wird empfohlen.
 
Wegen starker Strömungen und mancherorts gefährlichen Fischarten sollte man das Badeverbot (rote Flagge) und die Anweisungen der Ortskundigen beachten.

Pass- und Visabestimmungen

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Öffentliche Feiertage

Anmerkung

Feiertage, die auf einen Wochentag fallen, werden auf den vorhergehenden Montag verlegt, ausgenommen sind Neujahr, Tag der Arbeit, Unabhängigkeitstag, Weihnachten und Karfreitag.

*Feiertage werden nur regional eingehalten.

Liste der gesetzlichen Feiertage

Geld

Währung

1 Brasilianischer Real = 100 Centavos. Währungskürzel: R$, BRL (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 BRL; Münzen in den Nennbeträgen 1 BRL und 50, 25, 10, 5 und 1 Centavos. Die Banknote 1 BRL wird nicht mehr gedruckt, ist aber weiterhin gültig. In manchen Geschäften wird sie jedoch nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert. 1 Centavo-Münzen sind kaum noch im Umlauf.

Kreditkarten

Die meisten internationalen Kreditkarten werden in Brasilien überall akzeptiert. American Express, Mastercard, Diners Club und Visa werden weitgehend akzeptiert, Eurocard ist weniger gebräuchlich. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
Hotels, Restaurants, Geschäfte, Reisebüros und Autoverleiher akzeptieren Kreditkarten.


 

Geldautomaten

Bankkarten

Die Girocard (ehemals ec-Karte) mit dem Cirrus-, Plus- oder Maestro-Symbol wird weltweit akzeptiert. Sie kann an Geldautomaten mit dem Cirrus-, Plus- oder Maestro-Symbol genutzt werden. Da die Bargeldabhebung am Geldautomaten mit der Bankkarte nicht immer uneingeschränkt funktioniert, sollten Reisende neben der Bankkundenkarte über eine alternative Geldversorgung wie z.B. über eine Kreditkarte verfügen. Weitere Informationen von Banken und Geldinstituten. 

Hinweis: Aus der Girocard wird eine Debitcard: Im Laufe des Jahres 2023 stellen Banken keine neuen Girokarten mehr mit dem Maestro-Symbol aus. Dann noch bestehende Karten mit dem Maestro-Symbol können jedoch im In- und Ausland bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit genutzt werden. Spätestens 2027 wird es das Maestro-Symbol nicht mehr geben. Maestro-Nachfolger ist zum Beispiel Visa. Die neuen Debitkarten, die weltweit einsetzbar sind, sind dennoch keine Kreditkarten. So werden die Beträge beim Bezahlen mit der Debitkarte sofort vom Konto abgebucht.

Achtung: Reisende, die mit ihrer Bankkundenkarte im Ausland bezahlen und Geld abheben wollen, sollten sich vor Reiseantritt bei ihrem Kreditinstitut über die Nutzungsmöglichkeit ihrer Karte informieren. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass Reisende kein Bargeld an Automaten auf offener Straße abheben sollten. Sicherer ist die Bargeldabhebung an Automaten in Banken und Einkaufszentren. Reisende sollten beim Geldabheben am Automaten immer auf Vorrichtungen achten, mit denen Kriminelle den Geheimcode und die Bankkarte kopieren.

 

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich.

Reiseschecks können in Brasilien in den Großstädten in Banken eingelöst werden. Reiseschecks sollten in US-Dollar ausgestellt sein.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 10.00-16.00 Uhr.

Devisenbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung und von Fremdwährungen ist unbeschränkt; elektronische Deklarationspflicht für Beträge ab dem Gegenwert von 10.000 BRL. 

Geldwechsel

Fast alle Banken, Wechselstuben, Reisebüros und autorisierte Hotels wechseln Reiseschecks und ausländische Währungen. In den Großstädten gibt es Geldautomaten, an denen Bargeld in Landeswährung abgehoben werden kann. Vorsichtshalber sollte man jedoch bereits am Flughafen mit einer Kreditkarte Bargeld abheben oder Reiseschecks (s. Reiseschecks) mit sich führen.

Währungen

Wechselkurse

BRL

Zollfrei Einkaufen

Kontaktadressen

contacts

Einkaufen

Überblick

Geschäfte und Märkte in Rio und São Paulo sind bis in die späten Abendstunden geöffnet. Zahlreiche Geschäfte in Rio und Bahia bieten Antiquitäten und Schmuck an. Edelsteine (insbesondere Smaragde), Schmuck (vor allem Silber), Andenken, zum Verkauf freigegebene Antiquitäten und Lederwaren werden überall angeboten. In São Paulo kann man Kleidung, Antiquitäten, Kristall und Keramik erwerben. Vor den »Dschungel-Souvenirs«, die vor allem in Belém angeboten werden, sei gewarnt - mit dem Erwerb unterstützt man die systematische Plünderung des Regenwaldes.

Öffnungszeiten der Geschäfte:
Mo-Fr 09.00-19.00 Uhr, Sa 09.00-13.00 Uhr. Einkaufszentren: Mo-Sa 10.00-18.00 Uhr, So 13.00-18.00 Uhr. Öffnungszeiten variieren, zahlreiche Geschäfte schließen erst in den späten Abendstunden.

Wirtschaft

Geschäftsetikette

Anzug und Krawatte bzw. Kostüm oder Kleid sind angebracht. Termine (möglichst mit gleichrangigen Partnern) sollten im Voraus vereinbart werden; Visitenkarten sind üblich.

Brasilianer sind lässiger als andere Lateinamerikaner, es ist allerdings wichtig, sich sorgfältig zu kleiden und Respekt zu zeigen - am Anfang eines Gesprächs sollten Fremde mit dem formellen "o senhor" bzw. "a senhora" angesprochen werden bis man zum informellen "tu" oder "você", dem Duzen, übergeht. Man kann des öfteren hören, daß Personen der höheren Berufsstände mit "o doutor" ('Doktor') angesprochen werden, ganz gleich welchem Beruf sie nachgehen. Obwohl viele Geschäftsleute in höheren Positionen Englisch sprechen, ist es ratsam, Geschäfte in Portugiesisch abzuwickeln, sofern dies möglich ist. 

Öffnungszeiten

Geschäftszeiten: Mo-Fr 09.00-18.00 Uhr.

Geschäftskontakte

Brasilianisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer (Büro Rio de Janeiro)
Avenida Graça Aranha, 1-6 andar, 20.030-002 Rio de Janeiro - RJ, Brasilien
Tel. +55 (0)21 22 24 21 23.
Website: brasilien.rio.ahk.de
Es gibt weitere AHK-Niederlassungen u.a. in Porte Alegre und São Paulo.

Lateinamerikanische Handelskammer in der Schweiz (LATCAM)
Kasernenstrasse 11, 8004 Zürich, Schweiz
Tel. +41 (0)44 240 33 00.
Website: www.latcam.ch

Kommunikation

Telefon

Die Ländervorwahl ist 0055.

Öffentliche Telefone können mit Telefonkarten, den Cartões telefônicos, benutzt werden. Sie sind in Kiosken erhältlich. In der Regel werden internationale Telefonate via Skype getätigt, da sie ansonsten sehr teuer sind. 

Mobiltelefon

GSM 900/1800, 850 /1900, 3G und 4G-Netzwerke. Hauptnetzbetreiber sind u.a. Oi Brazil und TIM Brasil. Der Empfang ist gut und Roamingverträge existieren. Dennoch lohnt sich ggf. der Erwerb einer brasilianischen Prepaid-SIM-Karte. Beim Kauf muss der Reisepass vorgelegt werden.
Hinweis: Im Umkreis von 3 km von Flughäfen, insbesondere Rio und Sao Paulo, sollten Mobiltelefone nicht eingeschaltet werden, um unberechtigte Nutzung des Telefonanschlusses durch Dritte zu vermeiden.

Internet

Internetcafés findet man in den Städten. Viele Hotels, Einkaufszentren, Flughäfen und Postämter bieten ihren Kunden kostenloses WLAN an. In Brasilien stehen viele öffentlich nutzbare WiFi-Hotspots.

Post

Der Postverkehr ist verhältnismäßig zuverlässig. Wer Briefe per Einschreiben schickt oder eine Frankiermaschine benutzt, umgeht das Risiko, dass die Briefmarke abgelöst wird. Post nach Europa benötigt 4-6 Tage und gelegentlich bis 3 Monate.

Sehenswürdigkeiten

sight

Kultur

Religion

Überwiegend römisch-katholisch; ca. 16% Protestanten, andere christliche Gemeinschaften, Minderheiten von Buddhisten, Bahai, Muslimen und Juden; Naturreligionen und afrobrasilianische Kulte.

Soziale Verhaltensregeln

Zur Begrüßung gibt man sich die Hand. Brasilianer sind sehr gastfreundlich und bieten häufig Tee oder Kaffee oder sogar ein ganzes Essen an. Ein Brasilianer nimmt sich viel Zeit und überstürzt nichts. Dementsprechend viel Zeit muss man selber mitbringen z.B. in Banken, Imbissen, bei der Gepäckaufbewahrung usw. Ein Blumenstrauß wird gern angenommen. Andenken aus dem Heimatland des Besuchers sind ebenfalls beliebt. Freizeitkleidung ist tagsüber akzeptabel, abends zieht man sich etwas eleganter an. Schriftliche Einladungen zu gesellschaftlichen Ereignissen enthalten im Allgemeinen Hinweise zur Garderobe. 

Rauchen ist fast überall gestattet. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch und sehr gläubig, Besucher sollten dies respektieren. In Großstädten sollte man sich vor Taschendieben in Acht nehmen.

Trinkgeld: 10-15% sind angemessen. Mitunter ist das Bedienungsgeld bereits in der Rechnung enthalten.

Nachtleben

Einleitung

Das vielseitigste Angebot gibt es in Rio und São Paulo. In den größeren Nachtklubs in Rio fangen die Shows erst nach Mitternacht an; zahlreiche kleine Nachtklubs (Boites) bieten allabendlich Programme an. Die Nachtlokale in São Paulo sind im Allgemeinen eleganter, die Auswahl größer. Viele Shows fangen früher an als in Rio.

Kulinarisches

Übersicht

Die brasilianische Küche mit ihren zahlreichen regionalen Varianten ist einzigartig. Die Bahia-Küche geht auf die Zeit der Sklaverei zurück. Küchenreste und alles, was man fangen konnte, wurde mit Kokosmilch und Palmöl zubereitet. Besondere Spezialitäten sind Vatapá (Krabben, Fischöl, Kokosmilch, Brot und Reis), Sarapatel (Leber, Herz, Tomaten, Paprikaschoten, Zwiebeln und Soße) und Caruru (Krabben, Okra, Zwiebeln und Paprikaschoten). Spezialitäten vom Rio Grande do Sul sind Churrasco (gegrilltes Rindfleisch mit einer Soße aus Tomaten und Zwiebeln) und Galleto al primo Canto (Hähnchenstücke am Spieß in Weißwein und Öl). Aus dem Amazonasgebiet kommen Pato no Tucupi (Ente in aromatischer Wildkräutersoße) und Tacacá (dickflüssige gelbe Suppe mit Krabben und Knoblauch). Im Nordosten werden viele Gerichte mit getrocknetem Salzfleisch und Bohnen zubereitet. Besonders beliebt in Rio ist Feijoada (Eintopf aus schwarzen Bohnen, Fleisch vom Rind und Schwein, Würstchen, Koteletts, Schweineohren und -schwänze mit Reis, gekochtem Gemüse und Orangenscheiben). Traditionell wird es nur samstags zum Mittagessen zubereitet. Ein Feijoada-Restaurant in São Paulo bietet das Gericht jedoch täglich an.

Getränke:
Zahlreiche Spirituosen werden im Land produziert und angeboten. Frisch gepresste Fruchtsäfte gibt es überall. Vitaminas sind dickflüssige Frucht- oder Gemüsesäfte mit Milch gemischt. Kaffee wird meist mit Milch und Zucker serviert. Das Bier ist ausgezeichnet. Bier vom Fass wird Chopp genannt. Cachaça, Pitu oder Aguardente schmecken ähnlich wie Whisky und werden von Einheimischen (weniger Besuchern) gern getrunken. Das brasilianische Nationalgetränk ist Caipirinha (zerstampfte Limonen, brauner Zucker, Cachaça und zerstoßenes Eis). Es gibt Variationen mit Wodka anstelle des Cachaça, Caipirosca genannt und das gleiche mit weißem Rum heißt Caipirissima. In Bars bestellt man teils am Tisch, teils am Tresen.

Unterkunft

Hotels

Der Standard der Hotels ist regional verschieden. Die besten Hotels sind im Wesentlichen auf die Städte im Süden begrenzt. Weitere Informationen erteilt: Associacão Brasileira da Industria de Hoteis, sala 213, Avenida das Americas, Bl.1, BR-Rio de Janeiro. (Tel: (021) 33 28 75 45 oder 34 10 51 31. Internet: www.abih.com.br).

Rio de Janeiro/São Paulo:
Hotels aller Preisklassen. Zur Karnevalszeit (jährlich im Februar/März) müssen Hotels in Rio lange im Voraus gebucht werden.

Brasília: Regierungs- und Verwaltungssitz. Es gibt nur wenige gute Hotels. Die meisten Besucher fliegen von Rio oder São Paulo für einen Tagesausflug oder eine Übernachtung hierher.

Salvador:
Geringe Anzahl guter Hotels, einige wenige teure Hotels, Pensionen ebenfalls vorhanden sowie Jugendherbergen und Familienunterkünfte. Zur Karnevalszeit sind alle Unterkunftsmöglichkeiten frühzeitig ausgebucht.

Amazonasbecken:
Ein Teil dieser Region wird zum Touristengebiet ausgebaut.

Kategorien:
Das Sterne-System gilt in fast allen Hotels. Die Klassifizierung entspricht jedoch nicht amerikanischem oder europäischem Niveau. Luxushotels haben 5 Sterne. 3-Sterne-Hotels sind preisgünstig und gutbürgerlich, 1-Stern-Hotels bieten das Allernotwendigste.

Camping

Organisierte Safaris und Campingtouren in das Amazonasgebiet werden angeboten. Da jedoch zahlreiche Gegenden Brasiliens weitgehend unerforscht sind, sollte man sich unbedingt an befestigte Straßen halten. Am besten zeltet man in organisierten Gruppen mit offizieller Genehmigung oder übernachtet in Hotels.

Dem Camping Clube do Brasil (Campingverband) gehören 52 Campingplätze in 14 Bundesstaaten an. Der in den meisten Buchhandlungen und Kiosken in Brasilien erhältliche Guia Camping enthält alle notwendigen Informationen. Näheres auch vom Camping Clube do Brasil, Divisao de Campings, Rua Senador Dantas 75, 29 Andar, BR-20000 Rio de Janeiro. (Tel: (021) 210 31 71. Internet: www.macamp.com.br/CCB.htm.

Andere Unterkunftsmöglichkeiten

Es gibt über 90 Jugendherbergen. Eine Liste ist erhältlich von Federaçao Brasileira dos Albergues da Juventude, Rua General Dionisio 63, BR-Rio de Janeiro. (Tel: (021) 286 03 03. (Internet: www.hostel.org.br).
Aufgrund einer Regierungsinitiative entstanden im und um den Regenwald des Amazonas so genannte Ökohotels, die in der Regel recht teuer sind. Manche sind als Baumhotels mit Luxuskomfort angelegt und bieten Entdeckungstouren in den Regenwald.

Die so genannten Dormitórios bieten preiswerte Unterkunft in Mehrbettzimmern mit Gemeinschaftsbädern. Übernachtungen in Pousadas (kleine Pensionen) sind ebenfalls preiswert, jedoch teurer als in Dormitórios. Zimmer mit eigenen Bädern werden meist als Apartamentos bezeichnet, Zimmer mit Gemeinschaftsbädern als Quartos.
Motels sind weit verbreitet, sehr gepflegt, preisgünstig und eignen sich ideal für die Zwischenübernachtung. Allerdings benutzen brasilianische Pärchen die Motels vor allen Dingen am Wochenende gerne als Liebesnest. Weil die Jugend in Brasilien meist bis zur Hochzeit bei den Eltern wohnt, können die Pärchen nur dort mal für sich ganz alleine sein.

Landesdaten

Vorwahl

+55

Fläche(qkm)

8515770

Bevölkerung

212.559.417

Bevölkerungsdichte(pro qkm)

24

Bevölkerung im Jahr

2020

Mitglied der EU

No

Hauptnotrufnummer

192

Klima

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