Sierra Leone
Sprache
Überblick
Amtssprache ist Englisch (wird jedoch nur von einer alphabetisierten Minderheit gesprochen); Krio (Kreolisch), Malinké, Mende (Süden), Temne und andere einheimische Sprachen dienen als Umgangssprachen.
Übersicht
Sierra Leones einzigartige westafrikanische Naturschönheit zog einst 100.000 Besucher jährlich an. Nach einem blutigen Bürgerkrieg beginnen nun erste Touristen, die geschützten weißen Sandstrände, unberührten Regewälder und erfrischenden Wasserfälle wieder für sich zu entdecken.
In vielerlei Hinsicht hat sich nichts geändert. Die Bewohner Sierra Leones sind Besuchern gegenüber noch immer aufgeschlossen und die Landschaft ist nach wie vor ein tropisches Paradies, aber ein Großteil des Landes, einschließlich der touristischen Infrastruktur, ist nach Jahren des Konfliktes noch im Wiederaufbau begriffen. Sierra Leone beendete 2002 mit Hilfe von mehr als 17.000 UN-Soldaten seinen zehn Jahre währenden Rebellenkrieg. Es war der bis dahin größte Erfolg der UN-Friedenstruppen in Afrika.
Die Regierung ist nun bemüht, die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine Rückkehr internationaler Touristen in dieses kleine Stückchen Afrika zu schaffen. Ein Entwicklungsgesetz wurde verabschiedet, ähnlich dem in Gambia, und das Ministerium für Tourismus und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, ein solides und stabiles Umfeld für den Tourismus aufzubauen und die kulturelle Vielfalt des Landes bestmöglich zu präsentieren.
Allgemeines
Zeitzone
Offizieller Name des Staates
Republik Sierra Leone.
Hauptstadt
Freetown.
Geographie
Sierra Leone grenzt im Nordwesten, Norden und Nordosten an die Republik Guinea und im Südosten an Liberia. Im Süden und Südwesten liegt der Atlantische Ozean. Eine bis zu 110 km breite Ebene zieht sich an der Küste entlang, auf der Freetown-Halbinsel erheben sich die Sierra Lyoa Mountains (bis 1000 m). Einigen Küstenregionen sind bis zu 112 km lange Sandbänke vorgelagert. Hinter der feuchten Küstenebene beginnt das z. T. landwirtschaftlich genutzte Waldgebiet, durch das die drei wichtigsten Flüsse fließen. Das Land steigt zu den östlichen Guinea Highlands an, einem Hochplateau mit Erhebungen von über 1830 m in den Loma Mountains und Tingi Hills.
Regierung
Präsidialrepublik (im Commonwealth) seit 1978. Verfassung von 1991. Parlament mit 124 Mitgliedern. Unabhängig seit 1961 (ehemalige britische Kolonie).
Staatsoberhaupt
Julius Maada Bio, seit April 2018.
Regierungschef
Julius Maada Bio, seit April 2018.
Elektrizität
220/240 V, 50 Hz; Adapter empfohlen.
Anreise
Vor Ort unterwegs
Reisewarnung
Überblick
Stand - Thu, 07 Sep 2023 12:30:00 +0200(Unverändert gültig seit: Thu, 07 Sep 2023 12:42:57 +0200)
Letzte Änderungen:
Sicherheit – Innenpolitische Lage
Einreise und Zoll - Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19
Gesundheit - Malaria
Redaktionelle Änderungen
Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.
Sicherheit
Terrorismus
- Beachten Sie den weltweiten Sicherheitshinweis.
Innenpolitische Lage
Nach der Erhöhung der Kraftstoffpreise steigen inzwischen die Kosten für die allgemeine Lebenshaltung. Dies setzt einen großen Teil der Bevölkerung unter wirtschaftlichen Druck. In diesem Zusammenhang kann es zu Protesten kommen, die von den Sicherheitskräften jederzeit, teils auch robust, unterbunden werden können. Spontane Gewaltausbrüche können nicht ausgeschlossen werden.
Informieren Sie sich bitte vor einer Reise bei der Deutschen Botschaft Freetown über besondere, weitere Risiken.
- Bitte tragen Sie sich in die Krisenvorsorgeliste ein.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
- Informieren Sie sich über lokale Medien, einschließlich sozialer Medien.
- Folgen Sie unbedingt den Anweisungen der Sicherheitskräfte.
Kriminalität
Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl kommt vor, besonders rund um Feiertage und an stark frequentierten Orten. Auch Gewaltverbrechen gegen Ausländer, wie z.B. bewaffnete Überfälle an Stränden und Einbrüche in Wohnungen, treten auf.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
- Nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld, Passkopien und keine unnötigen Wertsachen mit.
- Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Fähren, im Bus und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln und am Strand besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
- Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.
Natur und Klima
Es herrscht tropisches, feuchtheißes Klima.
In der Regenzeit von Mai bis November kann es angesichts heftiger Regenfälle zu Überschwemmungen und Erdrutschen und in der Folge zu Verkehrsbehinderungen kommen.
- Holen Sie vor Beginn der Reise Erkundigungen über die Straßenverhältnisse ein. Auch wichtige Orte im Landesinneren können in der Regenzeit vom Verkehr abgeschnitten sein.
- Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
Reiseinfos
Sicherheitsgebühr bei der Ein- und Ausreise im Luftverkehr
Bei der Ein- und Ausreise müssen alle Flugpassagiere (außer Inhaber von Diplomatenpässen) eine Sicherheitsgebühr in Höhe von 25 USD entrichten. Die Bezahlung erfolgt vor der Reise über die Webseite securipass.sl. Dort sind auch weitere Informationen erhältlich.
Infrastruktur/Verkehr
Der internationale Flughafen Lungi liegt auf einer Halbinsel. Nach Freetown gelangt man üblicherweise mit einer Fähre. Die Nutzung des Landwegs nach Freetown ist möglich, nimmt jedoch drei bis vier Stunden Fahrt in Anspruch.
Die Straßenqualität auf Überlandstrecken ist mit Ausnahme einiger Hauptverbindungsachsen schlecht.
Die Strände unweit der Hauptstadt Freetown sind beliebt. Ihre touristische Infrastruktur weist überwiegend einfachen Standard auf.
- Planen Sie Ihre Reise sorgfältig.
- Vermeiden Sie generell Fahrten bei Dunkelheit.
- Beachten Sie die starken Strömungen im Meer, die unerwartet gefährlich werden können.
Führerschein
Ein internationaler Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
LGBTIQ
Ein Gesetz aus der britischen Kolonialzeit, das formal nicht außer Kraft gesetzt wurde, verbietet männliche Homosexualität. Das Gesetz wird in der Praxis nicht angewendet. Weibliche Homosexualität ist gesetzlich nicht untersagt. Homosexualität wird von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt und als Verstoß gegen traditionelle Normen und Werte betrachtet.
- Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Rechtliche Besonderheiten
Das Fotografieren von Flughäfen, Regierungs- und anderen offiziellen Gebäuden sowie von Brücken ist verboten. Verstöße werden verfolgt.
Alle polizeilichen Untersuchungen, die mit fehlenden Dokumenten, ausländischen Pässen oder von Ausländern gemeldeten Diebstählen zu tun haben, werden vom „Criminal Investigations Department Headquarters (CID HQ)" bearbeitet. Die hierfür anfallende Gebühr in Höhe von 300 Leones (SLE) für die Erstellung des Polizeiberichts muss im Voraus entrichtet werden.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist der Leone (SLE). Im Juli 2022 wurde eine Revaluierung des Leone durchgeführt. Seitdem werden 3 Nullen gestrichen und die Währung hat den ISO-4217-Code SLE. Die alten Scheine sind weiterhin im Umlauf und werden noch bis 31. Dezember 2023 als Zahlungsmittel anerkannt. Bargeld kann in der Regel in den großen Hotels, ansonsten bei Banken und Wechselstuben in der Innenstadt umgetauscht werden.
Die Zahlung mit Kreditkarten ist (noch) nicht weit verbreitet. In den größeren Hotels werden sie allerdings angenommen, vorzugsweise Visa und Mastercard. Kleinere Beträge in Landeswährung, in der Regel nur unter dem Gegenwert von 50 EUR, können von Geldautomaten in größeren Städten abgehoben werden. Der Einsatz von Kreditkarten kann jederzeit an technischen Problemen scheitern. Eine Versorgung über internationale Anbieter von Auslandsüberweisungen ist landesweit möglich und üblich. Derartige Überweisungen erfordern teilweise nur wenige Minuten.
Einreise und Zoll
Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.
Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19
Bestimmungen zur Einreise ändern sich häufig. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Sierra Leones sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise ein Visum, das rechtzeitig vor der Einreise online beantragt und bezahlt werden muss. Dort gibt es auch weiterführende Informationen.
Eine Verlängerung des Visums in Sierra Leone ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Minderjährige
Es sind keine besonderen Bestimmungen für die Einreise Minderjähriger bekannt. Alleinreisende Minderjährige sollten jedoch die Einverständniserklärung der Eltern in englischer Sprache mit sich führen.
- Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.
Einfuhrbestimmungen
Gegenstände des täglichen Bedarfs, u.a. auch Fotoapparate, ausländische Zeitschriften, können in der Regel problemlos eingeführt werden.
Die Einfuhr von Waffen und Drogen ist untersagt.
Die Ein- und Ausfuhr von Landeswährung unterliegt engen Grenzen (derzeit Gegenwert von weniger als 50 EUR).
Für die Ausfuhr von Mineralien, Metallen und auch Steinen ist eine behördliche Genehmigung erforderlich.
Heimtiere
Die Einfuhr von Haustieren bedarf der vorherigen Genehmigung durch den Chief Veterinary Officer im sierra-leonischen Landwirtschaftsministerium, die normalerweise bei Vorlage amtlicher Impf- und Gesundheitszeugnisse deutscher Stellen ohne weiteres erteilt wird. Erkundigen Sie sich ggf. rechtzeitig bei der Botschaft von Sierra Leone in Berlin.
Gesundheit
Impfschutz
Sierra Leone ist Gelbfieberinfektionsgebiet. Eine Gelbfieberimpfung ist für alle Personen älter als neun Monate zur Einreise vorgeschrieben und auch medizinisch sinnvoll. Eine einmalig durchgeführte Gelbfieberimpfung wird akzeptiert.
- Stellen Sie einen vollständigen Impfschutz gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) sicher, siehe Poliomyelitis.
- Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
- Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Polio, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken (ACWY) empfohlen.
- Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
- Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.
Dengue-Fieber
Dengue-Viren werden landesweit während und nach der Regenzeit von Mai bis Oktober durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.
- Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
- Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.
Malaria
Sowohl bezüglich Erkrankungsrate wie auch Sterblichkeit gehört Malaria zu den wichtigsten Erkrankungen in Sierra Leone. Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.
- Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.
Es besteht ganzjährig ein hohes Malariarisiko im ganzen Land inklusive der Städte.
Der Anteil an Malaria tropica (P. falciparum) beträgt über 99%. Eine Karte der Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
- Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
- Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.
Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.
- Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropen- oder Reisemediziner.
- Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.
HIV/AIDS
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.
- Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
Durchfallerkrankungen
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
- Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
- Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
- Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
- Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
- Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
- Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
- Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.
Cholera
Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.
- Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.
Lassa-Fieber
In Sierra Leone kommen wiederkehrende, lokal begrenzte Ausbrüchen in einigen Regionen, insbesondere im Osten, aber auch in nördlichen und südlichen Teilen des Landes vor.
Der Großteil der Infektionen verläuft asymptomatisch. Ein schwerer Verlauf ist gekennzeichnet durch Gesichts- und Kehlkopfschwellung, Blutungsneigung sowie neurologische Erscheinungen bis hin zu Schock und Multiorganversagen. Die Sterblichkeit liegt bei schweren Verläufen bei bis zu 15%.
Eine Behandlung kann in der frühen Phase der Erkrankung mit speziellen antiviralen, lokal aber meist nicht verfügbaren Medikamenten erfolgen (Ribavirin). Eine Impfung existiert nicht, siehe Lassa-Fieber.
- Der Kontakt zu den Reservoir-Tieren und deren Ausscheidungen sollte durch eine effiziente Unterkunfts- und Nahrungsmittelhygiene unterbrochen werden.
- Meiden Sie den Kontakt zu Lassa-Fieber-Infizierten.
Schistosomiasis (Bilharziose)
Die Gefahr der Übertragung dieser Wurminfektion besteht beim Baden in Süßwassergewässern im gesamten Land, siehe auch Schistosomiasis (Bilharziose).
- Sehen Sie vom Baden in Süßwassergewässern in Sierra Leone konsequent ab.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung in Sierra Leone entspricht nicht dem europäischen Standard. Es gibt kein garantiertes Rettungstransportsystem. Moderne Intensivmedizin ist nicht zuverlässig verfügbar. Hygienische Bedingungen und apparative Ausstattung sind problematisch. Planbare Diagnostik und Therapie sollten verschoben werden.
Diagnostik und Therapie ist für die Basisversorgung akuter Erkrankungen vorhanden. Medikamente für den Eigenbedarf sollten mitgebracht werden. Apotheken in Sierra Leone haben ein begrenztes Sortiment. Medikamentenfälschungen mit unsicherem Inhalt kommen vor.
- Schließen Sie möglichst eine lokale Evakuierungsversicherung, z.B. bei der Deutschen Luftrettung DRF, ab.
- Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
- Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Alle Angaben sind abhängig von den individuellen Reiseverhältnissen zu sehen und ersetzen nicht die ärztliche Konsultation sowie eine eingehende medizinische Beratung. Sofern zutreffend, beziehen sich Angaben i.d.R. auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland und sind insbesondere auf längere Aufenthalte vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen und Einreisen aus Drittländern können Abweichungen gelten.
Länderinfos zu Ihrem Reiseland
Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.
Weitere Hinweise für Ihre Reise
Pass- und Visabestimmungen
nationalitiesoridentitycardsorpassportinfo
Gesundheitsvorsorge
Übersicht
Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Es besteht ein ausgeprägter Mangel an Fachärzten. Die ärztliche Versorgung in Freetown ist gegenwärtig sehr begrenzt. Die Ärzte sprechen in der Regel Englisch. In Freetown gibt es einige deutschsprachige Allgemeinmediziner und Fachärzte. Kirchliche Missionen und internationale Hilfsorganisationen unterhalten einige medizinische Einrichtungen und Sozialdienste.
Eine Reiseapotheke sollte mitgenommen werden.
Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung sowie einer Reiserückholversicherung wird dringend empfohlen.
Anmerkungen Impfungen
[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt. Ausgenommen sind Transitpassagiere, die in Sierra Leone den Flughafen nicht verlassen.
Unabhängig von den offiziellen Bestimmungen wird generell allen Reisenden nach Sierre Leone Impfschutz gegen Gelbfieber empfohlen.
Beim Verlassen von Sierra Leone kann möglicherweise ein Impfzertifikat gegen Gelbfieber verlangt werden.
[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion besteht jedoch. Es gibt immer wieder Choleraepidemien mit mehreren tausend Erkrankten pro Jahr wie im Jahr 2012. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Um sich zu schützen sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Eine Impfung ist nur in seltenen Fällen zu empfehlen.
[3] Malariaschutz gegen die vorherrschende gefährlichere Form Plasmodium falciparum ist ganzjährig (erhöhtes Risiko während der Regenzeit Mai-Oktober) in allen Landesteilen erforderlich. Chloroquinresistenz wurde gemeldet.
[4] Wegen der Gefahr möglicher Infektionen ist auf eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.
Milch ist nicht pasteurisiert und sollte ebenfalls abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch vermeiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.
Andere Risiken
Bilharziose-Erreger kommen landesweit in manchen Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken sind unbedenklich.
Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt landesweit vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.
Ebenfalls landesweit tritt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.
Hepatitis A und Hepatitis B kommen landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
HIV/Aids ist weit verbreitet und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.
In Sierra Leone ist die Lassa-Fieber-Infektion endemisch und es kommt immer wieder zu kleineren Ausbrüchen. Der Übertragungsweg auf den Menschen ist der orale oder inhalative Kontakt mit durch Rattenurin kontaminierten Lebensmitteln oder Aerosole. Besonders bei Reisen im Landesinneren unter einfachen Bedingungen ist Vorsicht geboten.
Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis können während der Trockenzeit vorkommen. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen und große Menschenansammlungen meiden.
Die Schlafkrankheit kommt landesweit vor. Es empfehlen sich sorgfältige Mücken-Schutzmaßnahmen.
Tollwut kommt vor. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Zeckenbissfieber kommt landesweit vor. Schutzmaßnahmen sind hautbedeckende Kleidung und Insektenschutzmittel.
Impfungen
Geld
Kreditkarten
Abgesehen von einigen großen Hotels und von Supermärkten werden gängige Kreditkarten kaum akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
Geldautomaten
Reiseschecks
Reiseschecks werden in Sierra Leone nicht akzeptiert.
Öffnungszeiten der Bank
Mo-Do 08.00-13.30 Uhr, Fr 08.00-14.00 Uhr.
Devisenbestimmungen
Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist auf den Gegenwert von 50 € begrenzt. Die Einfuhr von Fremdwährungen ist unbegrenzt, Deklarationspflicht ab 5.000 US$. Ausfuhr maximal in Höhe des bei der Einreise deklarierten Betrages, abzüglich der Umtauschbeträge (offiziellen Nachweis, z.B. Bankbelege, aufbewahren).
Geldwechsel
Der Umtausch von Euro, US-Dollar und britischen Pfund Sterling ist in Banken, Wechselstuben und großen Hotels möglich.
Währungen
Wechselkurse
SLLWährung
1 Leone = 100 Cents. Währungskürzel: Le, SLE (ISO-Code). Alte Banknoten sind noch im Wert von 10.000, 5.000, 2.000, 1.000 und 500 Le im Umlauf (gültiges Zahlungsmittel bis zum 31. Dezember 2023); Alte Münzen in den Nennbeträgen 500 und 100 Le (gültiges Zahlungsmittel bis zum 31. Dezember 2023). Neue Banknoten sind im Wert 20, 10, 5, 2 und 1 Le im Umlauf sowie neue Münzen in den Nennbeträgen 50, 25, 10, 5 und 1 Cent.
Hinweis: Es gibt Planungen, im Jahr 2027 die gemeinsame Westafrikanische Währung Eco einzuführen.
Kontaktadressen
contacts
Öffentliche Feiertage
Anmerkung
Die angegebenen Daten für islamische Feiertage sind nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich daher von Jahr zu Jahr.
Während des Fastenmonats Ramadan, der dem Festtag Eid al-Fitr vorangeht, ist es Muslimen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang untersagt zu essen, zu trinken oder zu rauchen, wodurch es zu Unterbrechungen oder Abweichungen im normalen Geschäftsablauf (u. a. reduzierte Öffnungszeiten von Geschäften und Behörden) und deshalb zu Einschränkungen für Reisende kommen kann.
Viele Restaurants außerhalb der Hotels sind tagsüber geschlossen, und der Genuss von Alkohol und Zigaretten ist nur eingeschränkt möglich bzw. z. T. sogar strikt verboten, auch für nichtmuslimische Urlauber. In Hotelanlagen muss damit gerechnet werden, dass Mahlzeiten und Getränke während des Ramadan nur im Hotelrestaurant bzw. auf dem Zimmer eingenommen werden dürfen.
Reisende sollten mit erhöhter Sensibilität in religiösen Angelegenheiten sowie in Fragen der Respektierung islamischer Traditionen rechnen.
Einige Unterbrechungen können auch während des Eid al-Fitr auftreten. Dieses Fest, ebenso wie das Eid al-Adha, hat keine bestimmte Zeitdauer und kann je nach Region 2-10 Tage dauern.
Liste der gesetzlichen Feiertage
Zollfrei Einkaufen
Wirtschaft
Geschäftsetikette
Englisch ist in Geschäftskreisen am gebräuchlichsten. Terminvereinbarung und Visitenkarten sind üblich, Pünktlichkeit wird erwartet. September bis Juni sind die besten Monate für Geschäftsreisen.
Geschäftszeiten: Mo-Fr 08.00-12.00/12.30 und 14.00-16.30/17.00 Uhr.
Geschäftskontakte
Sierra Leone Chamber of Commerce, Industry and Agriculture (Industrie-, Handels- und Landwirtschaftskammer)
Lamina Sankoh Street, Freetown
Tel: (022) 22 63 05.
Kommunikation
Mobiltelefon
GSM 900. Netzbetreiber sind Celtel (SL) Ltd. (Internet: www.sl.celtel.com/en/index.html oder www.msi-cellular.com), Millicom (Internet: www.buzzsl.com) und LINTEL (Sierra Leone) Ltd.. Der Sende-/Empfangsbereich für Mobilfunk beschränkt sich auf die Städte Blama, Bo, Freetown, Kenema, Kono, Lungi, Magbruka, Makali, Makeni, Masingbi, Matotoka, Mile 91, Moyamba, Njala, Tiama, Yamandu und deren Umgebung. Roaming-Verträge bestehen u.a. mit Telefongesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Internet
Internetanbieter ist Sierrra Tel Internet (Internet: www.sti.net). In Freetown gibt es ein Internetcafé.
Radio
Da sich der Einsatz der Kurzwellenfrequenzen im Verlauf eines Jahres mehrfach ändert, empfiehlt es sich, die aktuellen Frequenzen direkt beim Kundenservice der Deutschen Welle (Tel: (+49) (0228) 429 32 08. Internet: www.dw-world.de) anzufordern.
Telefon
Selbstwählferndienst.
Post
Luftpostsendungen nach Europa sind ca. 5 Tage unterwegs.
Kulinarisches
Übersicht
Englische, französische, armenische und libanesische Gerichte werden in den Restaurants der Hauptstadt angeboten. In vielen Hotels bestimmt die afrikanische Küche die Speisekarte, einheimische Spezialitäten sind köstlich zubereiteter Fisch und Hummer, Garnelen, exotische Früchte und Gemüse.
Einkaufen
Überblick
Masken, Lederarbeiten und Holzschnitzereien. Öffnungszeiten der Geschäfte: Mo-Sa 08.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr.
Sehenswürdigkeiten
sight
Nachtleben
Einleitung
In Freetown gibt es Nachtklubs und zwei Spielkasinos. Musik, Tanz und typisch einheimische Unterhaltung bieten die Hotels am Lumley Beach und in der Region Cape Sierra. Die bekanntesten einheimischen Musikgruppen treten auf der Terrasse eines Strandklubs auf.
Kultur
Religion
30 % Anhänger von Naturreligionen; 60 % Moslems (Sunniten) und 10 % Christen (vorwiegend Protestanten).
Soziale Verhaltensregeln
Stammesoberhäupter, Religion und Geheimgesellschaften spielen immer noch eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben und sorgen für sozialen Zusammenhalt. Zur Begrüßung gibt man sich die Hand, und die üblichen Höflichkeitsformen gelten auch hier. Kleine Geschenke der Firma oder aus dem Heimatland des Gastes werden gern angenommen. Alltagskleidung wird überall akzeptiert, und elegante Kleidung wird nur zu besonderen Anlässen erwartet. Trinkgeld: Hotels und Restaurants berechnen 10-15% für Bedienung. Taxifahrer erwarten kein Trinkgeld.
Klima
Landesdaten
Vorwahl
+232Fläche(qkm)
71740Bevölkerung
7,929,199Bevölkerungsdichte(pro qkm)
106Bevölkerung im Jahr
2020Mitglied der EU
NoHauptnotrufnummer
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